Die Saarlandliga bedeutet eine „extreme Umstellung“

Neunkirchen · Nach dem Rückzug aus der 3. Liga starten die Handballerinnen des TuS Neunkirchen morgen in die Saarlandliga. Acht Spielerinnen aus dem alten Kader sind geblieben. Trainer Mirko Pesic fordert, „von Beginn an jegliche Überheblichkeit abzulegen“.

Alles auf Anfang. So lautet die Devise bei den Handballerinnen des TuS 1860 Neunkirchen. Denn der TuS startet nach dem freiwilligen Rückzug aus der Weststaffel der 3. Liga am morgigen Samstag um 16.45 Uhr in der Seminarsporthalle auswärts bei der HSG Ottweiler-Steinbach in die Saarlandliga-Saison. Knapp 22 Jahren stand der saarländische Traditionsverein für hochklassigen und überregionalen Handballsport. Doch im April beschloss die Vereinsführung aufgrund finanzieller und sportlicher Probleme den freiwilligen Abstieg. Und so musste das TuS-Team gemäß Reglement direkt zwei Ligen nach unten.

Das Team von Trainer Mirko Pesic steht also vor einem Neuanfang. Das größte Problem sieht Pesic in der Anpassung an die neuen Umstände. Er hofft, dass die Spielerinnen eine ebenso große Motivation zeigen wie zu Drittligazeiten: "Für viele Spielerinnen bedeutet die neue Liga eine extreme Umstellung. Keine Auswärtsfahrten und keine namhaften Gegner mehr. Klar, dass da die Motivation erst mal etwas kleiner ist. In ihren Augen gibt es fast keine Konkurrenz mehr, aber eine solche Einstellung ist gefährlich", sagt der Trainer.

Doch die Möglichkeit einer Blamage schließt Pesic aus. Stattdessen baut der Trainer auf die Erfahrung der verbliebenen Drittliga-Spielerinnen. Neben den TuS-Ur-Gesteinen Anja Severin und Teresa Stolz sind auch Torhüterin Linda Beschel, Nathalie Hochscheid, Désirée Mirold, Anja Diversy, Lena Mirthes und Sandra Husmann dem Club treu geblieben. Aus der aufgelösten zweiten Mannschaft rücken Miriam Morgenstern, Vanessa Bock und Marina Glavas auf. Und auch aus der A-Jugend bekommt Pesic Verstärkung. Mit Jacqueline Wolf, Nina Strobel und Vanessa Michna haben gleich drei Spielerinnen ein Doppelspielrecht. Auf Verstärkungen von extern wird verzichtet. Der 14-köpfige Kader ist dem Trainer zufolge zwar "eng, aber von hoher Qualität".

Erste Härtetests hat das neu formierte Team hinter sich. Vor zwei Wochen unterlag der TuS in der ersten Runde des DHB-Pokals gegen den Zweitligisten TV Nellingen mit 14:37. Nur einen Tag später gewannen die TuS-Frauen das 20. Altsaarbrücker Handballturnier des ATSV. Für die "neue Ära Saarlandliga", wie Pesic es nennt, fordert er vor allem Bodenständigkeit: "Als Topfavorit hat man es immer schwer, man kann sich schnell blamieren. Aber am wichtigsten ist, dass wir von Beginn an jegliche Überheblichkeit ablegen."

Doch an der Blies wird schon weitergedacht. Um das Nachwuchsproblem in den Griff zu bekommen, startet der TuS ein Kooperationsprojekt mit Neunkircher Schulen. Durch Handball-Einheiten im Sportunterricht will der Verein die Kinder bereits früh für den Sport begeistern.

tus1860neunkirchen-handball.de

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