Die Pusteblume als Fallschirm

St. Ingbert. Was sich die Technik alles von der Tier- und Pflanzenwelt abgeschaut hat, haben am vergangenen Dienstag die Kinder der Freiwilligen Ganztagsschule der Rischbachschule und deren Dependance Wiesentalschule und einige ihrer Eltern gelernt. Zu Gast war Knut Braun vom Internationalen Bionik-Zentrum an der Universität in Saarbrücken

St. Ingbert. Was sich die Technik alles von der Tier- und Pflanzenwelt abgeschaut hat, haben am vergangenen Dienstag die Kinder der Freiwilligen Ganztagsschule der Rischbachschule und deren Dependance Wiesentalschule und einige ihrer Eltern gelernt. Zu Gast war Knut Braun vom Internationalen Bionik-Zentrum an der Universität in Saarbrücken. Als Auftakt einer Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis der "Pilotregion Saarland der Bertelsmann Stiftung" hatte Marika Flierl Knut Braun gebeten, kindgerecht das Thema Bionik zu vermitteln. In seinem großen Koffer hatte Braun jede Menge Anschauungsobjekte mitgebracht. Er bewegte sich vom Kampf von Asterix und Obelix gegen die Römer bis in die Neuzeit, wo "rattenscharfe" Messer Schrott zerkleinern helfen. Die Grundschüler erfuhren, dass Leonardo da Vinci der erste Bioniker der Welt war, die Griechen Schiffsrümpfe nach dem Vorbild von Delfinköpfen konstruierten, dass der Fallschirm dem Prinzip einer Pusteblume nachempfunden wurde und wie es zu Erfindungen wie Stacheldraht und Klettverschluss kam. Als Modell zeigte Knut Braun Haihaut, die die Tiere zu blitzschnellen Jägern macht und der man Beschichtungen für Flugzeuge, Autos oder Schwimmanzüge abgeschaut hat. Auch der Lotuseffekt wurde deutlich, indem Braun Wasser einfach von einem entsprechend versiegelten Stoffstück perlen ließ. Tierisch endete die Vorstellung auch mit Eisbärhaar als Vorbild für transparente Wärmedämmung, Katzentatzen nachempfundenen Autoreifen, dem "Bionic Car" nach dem Kofferfisch und dem Gekko als Ideenlieferant für Verschlüsse oder Kletterautomaten.

Ziel ist es, an der Rischbachschule eine Experimentierwerkstatt für kleine Forscher und Entdecker einzurichten. "Wir wollen damit die Verknüpfung von Natur und Technik deutlich machen. Gerade im Hinblick auf die Biosphäre ist das ein wichtiger Aspekt", erklärt Marika Flierl. Doch für die Kinder stand der Spaß im Vordergrund. "Das ist ganz selten, dass eine so große Gruppe von Kindern wirklich eine ganze Stunde lang so ruhig und konzentriert zuhören kann. Es war aber auch sehr interessant, und es hat eine Menge Spaß gemacht", erklärt Schulleiter Werner Koch.

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