Die neue Promenade ist nicht dicht

Saarbrücken · Seit Mitte vorletzter Woche ist die Freitreppe der Berliner Promenade größtenteils gesperrt, auch der Aufzug ist außer Betrieb. Das wird auch erstmal so bleiben. Das Bauwerk muss neu abgedichtet werden.

 Auf der Promenade werden ein halbes Jahr nach Fertigstellung Dichtungen erneuert. Foto: ols

Auf der Promenade werden ein halbes Jahr nach Fertigstellung Dichtungen erneuert. Foto: ols

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Es habe ein paar Probleme gegeben, aber alles werde gut, auch wenn alles nicht so einfach sei, versicherte Saarbrückens Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer bei einem Rundgang über die Promenaden-Baustelle im Sommer vergangenen Jahres - und teilte mit: Spätestens Ende September/Anfang Oktober sei zumindest der Teil der Promenade fertig, an dem man über die große Treppe zur Saar kommt. Seit Mitte vorletzter Woche ist die Treppe aber wieder gesperrt, und es deutete sich an: Es gibt da ein Problem.

Dass der Boden wieder aufgefräst wird, hänge damit zusammen, dass die Abdichtung zwischen der Promenade und dem Rabbiner-Rülf-Platz verlegt werde, teilte Stadtsprecher Robert Mertes auf SZ-Anfrage Mitte Mai mit. Es geschehe da nichts Besonderes. Bereits einen Monat vorher war die Promenade ein paar Tage teilweise gesperrt. Es sei aufgefallen, dass sich Stufen der neuen Treppe "leicht nach vorne" gebeugt hätten, hieß es aus dem Rathaus. Dieser "kleine Mangel", sei schnell behoben.

Davon war am Freitag nicht mehr die Rede. Im "Rahmen unserer Eigenüberwachung", teilte die Schmelzer Baufirma Dittgen der Baudezernentin am Freitag mit, habe man "festgestellt, dass die von unserem Nachunternehmer eingebauten Dehnungsprofile an einigen Stellen leichte Undichtigkeiten aufweisen." Diese undichten Stellen habe man bei den Tests "nicht genau lokalisieren" können.

Deshalb habe sich die Firma in Abstimmung mit dem Baudezernat "dazu entschlossen, vorsorglich sämtliche Profile nochmals komplett neu zu versetzen und vollständig einzudichten". Diese Arbeit werde nun "zusammen mit den noch planmäßig durchzuführenden Anpassungsarbeiten zum Rabbiner-Rülf-Platz" erledigt, schreibt die Firma.

So könne die Zeit der Absperrung möglichst kurz gehalten werden. Wegen der "überdurchschnittlich schlechten feuchtkalten Witterung" habe man die Arbeit "nicht beschleunigen" können. Zum Abdichten brauche man "unbedingt trockene Wetterverhältnisse", erklärt die Firma.

"Wir entschuldigen uns für den bisher nicht zufriedenstellenden Bauverlauf und sichern Ihnen zu, die ausstehenden Arbeiten umgehend durchzuführen", schreibt das Bauunternehmen an die Baudezernentin.

Die findet es "normal, dass Baumängel auftreten" bei einer "hochkomplexen Maßnahme" wie der Berliner Promenade. "Die festgestellten Mängel bewegen sich in einem normalen Rahmen, es sind bisher keine dramatischen Mängel aufgetreten. Wichtig ist, dass die Mängel zeitnah beseitigt werden, sodass die Restarbeiten wie zum Beispiel die Oberflächenbeläge möglichst bald aufgetragen werden. Das soll ab Anfang Juni erfolgen", teilte Wandel-Hoefer auf SZ-Anfrage mit.

Die Baudezernentin warnt aber schonmal: "Wir brauchen trockenes, relativ warmes Wetter, damit die Baufirma die Oberflächenbeläge auf der Promenade aufbringen kann."

Auch Oberbürgermeisterin Charlotte Britz gibt sich gelassen. Von der SZ um eine Stellungnahme gebeten, erklärte sie: "Ich habe mir vor Kurzem bei einem Rundgang selbst einen Überblick über die Bauarbeiten verschafft und mir zeigen lassen, welche Restarbeiten noch offen sind. Wenn es Baumängel gibt, ist es Aufgabe unserer Bauleitung, die beauftragten Baufirmen auf diese Mängel hinzuweisen, sie innerhalb der Gewährleistungsfristen von den Firmen beseitigen zu lassen und damit wirtschaftlichen Schaden von der Stadt abzuwenden."

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