Die Nager-Damen gibt es nur zu viert

Vorgeschichte? Da müssen Barbara Best und das Kleintier-Betreuerteam des Bertha-Bruch-Heims leider passen. Wie alt die vier Ratten sind, woher sie kommen, bei wem sie lebten und was ihnen dort widerfuhr, liegt im Dunkeln.

 Tierschützerin Hannah Arens zeigt das Farbrattenmädchen Catherine. Die ist fit, zutraulich und soll bei den drei anderen bleiben. Fotos: eva fell

Tierschützerin Hannah Arens zeigt das Farbrattenmädchen Catherine. Die ist fit, zutraulich und soll bei den drei anderen bleiben. Fotos: eva fell

Schuld daran sind gewissenlose Menschen.

Die haben sich der Nager entledigt, als seien sie Gerümpel, das irgendwann aus dem Keller oder vom Dachboden an den Straßenrand gebracht wird. Barbara Best fasst das Wenige zusammen, was die Kleintierabteilung des Bertha-Bruch-Heims über das putzige Quartett weiß: "Unsere vier Rattenmädels wurden Mitte Januar mit zwei Kaninchen zusammen einfach vorm Tierheim ausgesetzt. Daher können wir leider nichts über Alter und Vorgeschichte sagen."

Aber schon nach ein paar Tagen in der Obhut der Alt-Saarbrücker Tierschützer wissen die ganz genau, was ihre Schützlinge zu bieten haben. "Klar ist, dass alle vier recht zutraulich, gesund und munter sind und eine harmonische Gruppe bilden. Daher sollten sie auch zusammenbleiben dürfen." Nun ist die Rattenhaltung nicht kompliziert. Barbara Best macht Kleintier-Freunden Mut, sich mit bisher ungewohnten Hausgenossen zu umgeben. "Ratten sind für Anfänger geeignet, die sich für diese possierlichen Tiere interessieren."

Wer sie haben möchte, kann sich vom Kleintier-Betreuerteam beraten lassen. Im Tierheim können Sie sich gern darüber informieren, was für die Haltung von Ratten notwendig ist.

Denn ein fundiertes Wissen über eine artgerechte Haltung ist unerlässlich. Für Barbara Best steht fest, dass hinter traurigen Rattenschicksalen oft schiere Unwissenheit steckt. "Leider gibt es noch immer viele Vorurteile dieser Tierart gegenüber." Sie habe zu Unrecht den Ruf, Krankheiten zu übertragen. Best: "Das Gerücht hält sich hartnäckig, hat aber nach heutigem Wissensstand keinen Bestand. Zwar gibt es durchaus Krankheiten, die Ratten auf Menschen übertragen. Doch die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass eine Ratte in Gefangenschaft solche Erreger trägt."

Ratten sind sehr gesellig und sollten nie allein gehalten werden. Dabei ist auf die Haltung gleichgeschlechtlicher Gruppen oder kastrierter Böckchen mit Mädels zu achten, damit es nicht zu ungewolltem Nachwuchs kommt. Ratten werden meist schnell handzahm, wenn ihre Besitzer sich ausgiebig mit ihnen beschäftigen. Das Gehege sollte möglichst abwechslungsreich und groß genug sein. Best: "Wir empfehlen daher, aus einem großen Schrank oder Regal selbst ein artgerechtes Gehege zu bauen." Ratten brauchen genug Nagematerial, damit der Käfig nicht den Zähnen zum Opfer fällt.

Eines sollte jeder wissen, der Ratten als Haustiere halten will: Sie werden meist nur zwei bis zweieinhalb Jahre alt. Die munteren Vier sollen keinen Tag länger als nötig im Heim bleiben und schnell in ihr neues Zuhause umziehen. < Serie wird fortgesetzt

Weitere Infos gibt das Bertha-Bruch-Heim unter Tel. (06 81) 5 35 30 (täglich von 14 bis 17 Uhr, außer montags).

Name: Elena

Alter: unbekannt

Rasse: Farbratte

Kastriert: nein

Gesundheit: sehr gut

Besonderheiten: zutraulich

Name: Bonnie

Alter: unbekannt

Rasse: Farbratte

Kastriert: nein

Gesundheit: fit

Besonderheiten: zutraulich

Name: Caroline

Alter: unbekannt

Rasse: Farbratte

Kastriert: nein

Gesundheit: fit

Besonderheiten: zutraulich

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