Der diesjährige Landeswettbewerb "Jugend musiziert" war der erste, bei dem sie mit nur einem Instrument antrat: Mit der Querflöte erzielte Charlotte Stubenrauch einen vorzüglichen ersten Platz mit vollen 25 Punkten in der Solo-Wertung. Auch als Pianistin ist die 16-jährige Schülerin des Ludwigsgymnasiums erfolgsverwöhnt - kein Wunder bei dem musischen Familienklima: Beide Eltern sind Musikpädagogen, ihre zwei Brüder - der älteste studiert Geige - sind ebenfalls Wettbewerbsroutiniers. Beim Bundesentscheid 2014 schrammte Charlotte in der Duo-Wertung gar nur knapp an einem ersten Preis vorbei.

Nun tritt sie an Pfingsten erneut auf Bundesebene an und hofft, dass ihr Klavierlehrer Thomas Betz sie in Hamburg begleiten kann. Dort stehen barocke und romantische Noten, Zeitgenössisches und gemäßigt Modernes auf dem Programm - Sigfrid Karg-Elerts Sonata appassionata ist Charlottes liebste Herausforderung: "Technisch schwierig und wegen eines Stimmungswechsels sehr anstrengend!"

Im Juni meistert sie dann schon die nächste Prüfung: An der Musikhochschule Stuttgart bewirbt sie sich als Jungstudentin bei Thomas von Lüdinghausen, bei dem sie schon seit knapp einem halben Jahr alle zwei bis drei Wochen Stunden nimmt, zusätzlich zu ihrem regulären Unterricht bei Katharina Schröter. Dafür muss Charlotte sich jedes Mal schulfrei nehmen, was sie sich wegen ihrer durchweg guten Noten aber locker leisten kann. Von der Jazz-AG ihres Gymnasiums pausiert sie gerade, spielt aber nach wie vor im Landes-Jugend-Symphonie-Orchester und im Orchestre Symphonique SaarLorraine. Momentan arbeitet sie vor allem an einer lockeren Haltung, um ihren Ton zu verbessern. Und ihre Mundtrockenheit bei Lampenfieber bekämpft sie - man höre und staune - mit Knäckebrot. "Das funktioniert!", beteuert Charlotte.