Die Mosel im Fluss der Zeit

Trier · Die Geschichte der Mosel vom römischen Transportweg zu einer wichtigen Schifffahrtsstraße Europas erzählt eine neue Sonderschau in Trier. Der Anlass: Vor 50 Jahren wurde die Mosel Großschifffahrtsstraße.

 Solche Fährboote prägten die Mosel noch in den 1950er-Jahren. Foto: Museum/ Helga Kaiser-Bouters

Solche Fährboote prägten die Mosel noch in den 1950er-Jahren. Foto: Museum/ Helga Kaiser-Bouters

Foto: Museum/ Helga Kaiser-Bouters

Vom hölzernen Einbaum-Schiff über den Dampfer zum modernen Güterfrachter: 2000 Jahre Schifffahrt auf der Mosel nimmt eine neue Sonderausstellung des Stadtmuseums Simeonstift Trier in den Blick. Sie erzählt die Geschichte des Flusses, der in den französischen Vogesen entspringt und bei Koblenz in den Rhein fließt, aus verschiedenen Perspektiven: des Schiffsbaus, der Wirtschaft und der Kunst. Anlass der Schau mit gut 300 Exponaten ist der 50. Jahrestag der Eröffnung der Mosel als Großschifffahrtsstraße am 26. Mai 1964, sagt Museumsdirektorin Elisabeth Dühr. Die Ausstellung läuft seit Sonntag bis zum 1. März 2015.

Schon die Römer nutzten die Mosel als Transportweg, für Basaltsteine, Weine, Tuche und Salze. In der Spätantike wurden Kalkstein und Gips verschifft, seit dem 15. Jahrhundert pendelten Marktschiffe zwischen Trier und Frankfurt. Die Schiffe wurden jahrhundertelang "getreidelt". Seit der Moselkanalisierung vor einem halben Jahrhundert gehen vor allem Kohle, Koks, Getreide, Eisen und Stahl über den Fluss. 2013 waren es mehr als 14 Millionen Gütertonnen, von etwa 10 000 Schiffen transportiert.

Schleppverbände könnten heute bis zu 240 Meter lang sein und bis zu 4000 Tonnen transportieren.

Eine Ausstellung, die die Mosel-Schifffahrt in dieser Form in den Fokus nimmt, habe es bislang noch nicht gegeben, sagt Dühr. Viele Exponate seien Leihgaben aus Museen etwa in Düsseldorf, Koblenz, Mainz, Mannheim, Metz und Luxemburg. Zu den Stücken gehören 44 Schiffsmodelle, 75 Gemälde, Skulpturen und Dokumente sowie gut 100 virtuelle Objekte in Medienstationen. Di bis So, 10 bis 17 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort