Die Mainzer Straße hat Potenzial, und alles ist zu Fuß zu erreichen

St. Johann. "Höfe", sagt Gerd Leidinger, "heißt immer Lebensqualität. Höfe sind etwas, wo man wohnen und Kinder behütet aufwachsen lassen kann." Höfe gibt es im Quartier Mainzer Straße einige. Und das sei ein Glücksfall nicht nur für die Menschen, die da wohnen, sondern für die Stadt als Ganzes. Mit so einem Quartier könne nämlich Stadtentwicklungspolitik gemacht werden

 Sie sprechen für die Mainzer Straße: Andrea Dumont und Gerd Leidinger. Foto: Rolshausen

Sie sprechen für die Mainzer Straße: Andrea Dumont und Gerd Leidinger. Foto: Rolshausen

St. Johann. "Höfe", sagt Gerd Leidinger, "heißt immer Lebensqualität. Höfe sind etwas, wo man wohnen und Kinder behütet aufwachsen lassen kann." Höfe gibt es im Quartier Mainzer Straße einige. Und das sei ein Glücksfall nicht nur für die Menschen, die da wohnen, sondern für die Stadt als Ganzes. Mit so einem Quartier könne nämlich Stadtentwicklungspolitik gemacht werden. Der Hotelier Gerd Leidinger ist Sprecher der Initiative Mainzer Straße. Und die lädt sich zweimal im Jahr Politiker ein, um ihnen genau das klarzumachen: Die Mainzer Straße hat Potenzial. Jetzt schon leben im Quartier Mainzer Straße zwischen Bleich- und Heinrich-Böcking-Straße etwa 5200 Menschen. Es gibt dort viele große und attraktive Wohnungen, die gut geeignet für Familien sind, erklärt Wolfgang Graul von der Initiative. Und das Quartier eigne sich, um "generationenübergreifendes Wohnen zu provozieren". Denn es gibt im Quartier fast alles, was Menschen zum Leben brauchen - und alles ist zu Fuß zu erreichen.

In den drei Hotels im Quartier übernachten jedes Jahr rund 50 000 Gäste. Einige davon, erklärt Leidinger, kommen aus der ganzen Welt, um bei Sternekoch Klaus Erfort zu essen. Er wird zu den 100 besten Köchen der Welt gezählt, seine Adresse: Mainzer Straße 95.

Die Chancen zu nutzen, die dieses Quartier der Stadt bietet, heißt, in dieses Quartier zu investieren, lautete die Botschaft der Initiative beim Hoffest am Samstag. Womit nicht nur gemeint sei, dass die Stadt Geld locker machen muss, betonten Leidinger und seine Co-Sprecherin Andrea Dumont, die Chefin des Hotels Kaiserhof. Es sei den Geschäftsleuten und Anwohnern klar, dass sie selbst Geld aufbringen müssen, wenn zum Beispiel die Straße neu gemacht wird, sagte Leidinger.

Schmaler soll die Straße werden. "Wir brauchen zwar Verkehr, aber er braucht nicht die Fläche, die er jetzt hat", erklärte Graul. Die Planung und der Umbau der Straße sind natürlich Sache der Stadt. Da gebe es "sehr gute Gespräche" mit Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer.

Aber im Quartier soll möglichst bald ein Bündnis für Investition und Dienstleistung (BID) gegründet werden. Ein Bündnis, in dem Hauseigentümer Geld zusammenlegen, um - etwa mit einer durchgängigen Fassadenbeleuchtung - ihr Quartier noch attraktiver zu machen und voranzubringen. Umso ärgerlicher sei es, dass denen, die eh schon Geld investieren, "Knüppel zwischen die Beine geworfen werden", sagte Graul.

Wenn die Stadt die Hoteliers und Geschäftsleute mit mehr Grund-, Gewerbe- und einer Bettensteuer zur Kasse bitte, erhöhe das nicht unbedingt die Motivation, sagte Graul.

Aber es muss nicht alles Nützliche Geld kosten. Das Parkproblem, sagte Andrea Dumont, könne zum Beispiel entschärft werden, indem die Stadt tagsüber Parkplätze fürs Gewerbe freigibt, abends für die Anwohner.

Nicht einfach sei das, sagte Bezirksbürgermeisterin Christa Piper, weil solche Regelungen ja für die ganze Stadt festgelegt werden müssen.

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