„Die Kenianer sind eine Klasse für sich“

Saarbrücken · Sportler aus Kenia gewannen den 42. Silvesterlauf in Saarbrücken. Auf Platz zwei lagen jeweils Saarländer: Tobias Blum bei den Männern, Martina Schumacher bei den Frauen. Viele der 1000 Teilnehmer des Hauptlaufs waren aus Frankreich angereist.

 Tolle Winterkulisse: Trotz klirrender Kälte nahmen etwa 1300 Läufer am traditionellen Silvesterlauf in Saarbrücken teil. Foto: Thomas Wieck

Tolle Winterkulisse: Trotz klirrender Kälte nahmen etwa 1300 Läufer am traditionellen Silvesterlauf in Saarbrücken teil. Foto: Thomas Wieck

Foto: Thomas Wieck

Kurz vor der 30-Minuten-Marke hat das Warten am Ziel ein Ende: Hinter dem Führungsauto rückt der schnellste Läufer ins Blickfeld, bahnt sich bei klirrender Kälte die letzten Meter ins Leichtathletik-Stadion an der Hermann-Neuberger-Sportschule. Dann passiert Daniel Kemoi beim 42. Internationalen Bank1Saar-Silvesterlauf der LSG Saarbrücken-Sulzbachtal am Silvestertag die Ziellinie. Der 30-Jährige bewältigte die zehn Kilometer über welliges Terrain durch den Saarbrücker Stadtwald in 30:27 Minuten. 20 Sekunden nach Kemoi kommt der Zweite an - Tobias Blum. Unter großem Applaus überquert der Läufer aus Dudweiler nach 30:50 Minuten den Zielstrich. "Damit kann ich sehr gut leben. Am Anfang dachte ich: Oh leck, gehen die vorne ab. Ich bin froh, dass ich mich noch mal rankämpfen konnte", resümierte der 21-Jährige.

Vom Start weg hatte Kemoi mächtig auf die Tube gedrückt. Nur Spitzentriathlet Steffen Justus ging das Tempo des Kenianers anfangs mit. "Ich habe mich auf den ersten Kilometern etwas verzockt, indem ich mit dem Kenianer mitlief. Als Tobi aufschloss, konnten wir den Abstand gut halten, haben uns ein wenig abgewechselt. Nach sechs Kilometern war der Ofen dann aus", sagte Justus, der immerhin Dritter wurde. Blum indes fand während des Laufs immer besser seinen Rhythmus, zum ersten saarländischen Sieg seit 1989, als Alfred Knickenberg gewann, sollte es jedoch nicht reichen. "Die Kenianer sind eben eine Klasse für sich", erklärte Silvesterlauf-Organisator Manfred Kölzer.

Gleiches galt bei den Frauen: Dort lag Kemois Landsfrau Betty Chepkwony ganz vorne (35:18 Minuten). Dahinter freute sich Martina Schumacher vom LC Rehlingen über ihren starken zweiten Platz: "Ich bin selbst davon überrascht. Die Strecke war wie immer sehr wellig", sagte die 40-Jährige, die 38:33 Minuten benötigte.

Zum erhofften Rekord von über 1500 Läufern reichte es nicht: Insgesamt etwa 1300 Starter trotzten in vier Läufen der Kälte. Die meisten Starter stellte die LAG Saarbrücken mit 58 Läufern, gefolgt von den französischen Clubs CAN Saargemünd (53) und Freyming-Merlebach AC (35). Erneut kamen rund 30 Prozent der Saarbrücker Silvesterläufer aus Frankreich.

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