„Die jungen Kunden sind schwer zu locken“

Dudweiler · Leichter ist das Geschäft mit den Brillen nicht geworden. Optiker Zapf hält sich dennoch seit 50 Jahren in Dudweiler. Auch wenn die Zeit der sogenannten Kassengestelle längst vorbei ist.

Nein, leichter als früher ist es ganz sicher nicht, sagt Carsten Zapf: "Das ganze Geschäftsleben ist wesentlich aufwendiger. Und Zahlen wie in den 1970er oder 1980er Jahren sind auch nicht mehr zu erreichen." Seit 25 Jahren arbeitet er in dem Betrieb, den sein Vater Hans-Georg gegründet hat. Erst als Auszubildender, seit 2002 als Geschäftsführer des Dudweiler Optikers: "Es war ziemlich genau damals, als das 25-jährige Jubiläum anstand", sagt Zapf. Dieser Tage feiert die Firma ihr 50. Jubiläum. Zwei Jahre älter als Carsten Zapf.

Doch wo es früher noch reichte, einfach nur Brillen zu verkaufen. "Die großen Firmen und die Internethändler machen es uns schon schwer", sagt Zapf. Der Preisdruck aus dem Internet ist nicht zu leugnen und nur die Stammkunden, die schon seit Jahrzehnten zu ihnen ins Geschäft kommen, reichen auch nicht immer, um über die Runden zu kommen. "Wir müssen besser sein als diese Firmen und gleichzeitig gute Preise anbieten", sagt Zapf. Zumindest versuchen sie das. "Die jungen Kunden sind schwer zu locken."

Für die Stammkunden gibt es ja noch Herrn Hary. Der arbeitet schon seit 1972 im Geschäft. Eigentlich ist er schon in Rente, doch er kommt zwei Tage die Woche. "Herr Hary war schon dabei als manche ihre erste Brille hier gekauft haben", sagt Zapf. Doch einfach nur das klassische sogenannte "Kassengestell" zu verkaufen reicht nicht. "In den 1970er Jahren war noch die Hälfte unseres Umsatze Kassenleistungen. Jetzt sind es ein bis zwei Prozent", sagt Zapf: "Und Dudweiler ist ja auch nicht gerade das leichteste Umfeld. Also müssen wir immer etwas mehr tun."

Ob sein 15-jähriger Sohn irgendwann den Laden übernimmt? Der 48-Jährige weiß es nicht. "Das muss er selbst wissen. Ich kann ja nicht sagen, wie es in 20 Jahren aussieht, ob es sich für mich noch lohnt. Zwingen werde ich ihn aber bestimmt nicht."

Carsten Zapf will nicht klagen. Stattdessen wird das halbe Jahrhundert gefeiert. "Wir haben ein paar Aktionen geplant. Es sollen keine Lockangebote sein, aber die Kunden sollen merken, dass es etwas zu feiern gibt."

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