Die ganze Stadt ist voll MusikAn fast allen Ecken schöne, neue Spielstätten

Saarbrücken. Wie viele Konzertreihen veranstaltet eigentlich die Hochschule für Musik (HfM) Saar? Das Angebot ist so reichhaltig, dass man leicht den Überblick verlieren kann.Da wären zunächst einmal die eintrittsfreien Podium- und Studentenkonzerte im Konzertsaal der HfM

Saarbrücken. Wie viele Konzertreihen veranstaltet eigentlich die Hochschule für Musik (HfM) Saar? Das Angebot ist so reichhaltig, dass man leicht den Überblick verlieren kann.Da wären zunächst einmal die eintrittsfreien Podium- und Studentenkonzerte im Konzertsaal der HfM. Bei den Studentenkonzerten spielt jeweils nur eine Klasse, und es finden bis zu 50 Termine pro Semester statt, während im gleichen Zeitraum nur sechs Podien veranstaltet werden, bei denen Studierende aus verschiedenen Ausbildungsklassen gemeinsam auftreten.

Daneben gibt es die ebenfalls eintrittsfreien Podien der Orgelklassen, die seit einigen Jahren vornehmlich in der Schlosskirche, aber auch in der Stiftskirche oder in der Kirche St. Michael stattfinden.

Brandneu in der Reihe studentischer Aktivitäten sind die Jam-Sessions der Jazz-Abteilung: Seit Dezember werden jeden ersten und dritten Donnerstag des Monats im neuen HfM-Club Cusanushaus die Blue Notes gepflegt; auch hier ist der Eintritt frei.

Das Label "Premium" ziert die so genannten "FuF"-Konzerte (Konzertreihe für die Freunde und Förderer der Hochschule), bei denen in der Regel Professoren und andere Lehrkräfte, hervorragende Studierende oder Gastmusiker auftreten. Die Auswahl des Repertoires ist den Musikern überlassen, die Konzerte sind öffentlich und finden an rund zehn Terminen im Jahr mittwochs um 19 Uhr im Konzertsaal statt. Die FuF-Konzerte sind gemäßigt kostenpflichtig: Karten gibt's für sechs/ermäßigt zwei Euro, FuF-Mitglieder haben freien Eintritt.

Renommierte europäische Kammermusik-Ensembles musizieren bei den "SKK"-Konzerten (Saarbrücker Kammerkonzerte): Diese Reihe veranstaltet die HfM in Zusammenarbeit mit dem Verein der Saarbrücker Kammerkonzerte e.V. unter Vorsitz von Walter Glößner, künstlerischer Leiter ist HfM-Rektor Prof. Thomas Duis. Die jährlich etwa zehn SKK-Termine finden ebenfalls im Konzertsaal statt. Die Karten kosten 15,-/10,- Euro, für HfM-Studenten ist der Eintritt frei.

Freunden der Kammermusik gilt ist auch die mittlerweile zur festen Einrichtung gewordene "Woche der Kammermusik".

Sie läuft meist Ende Mai/Anfang Juni und widmet sich einem speziellen kammermusikalischen Thema. Künstlerische Leiterin ist Prof. Tatevik Mokatsian.

Dann wären da noch die Stipendiatenkonzerte: Hier präsentieren sich einmal jährlich die Stipendiaten des Richard-Wagner-Verbandes Saar, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sowie der hochschuleigenen Bruno- und-Elisabeth-Meindl-Stiftung und der Claudia-Meyer-Stiftung. "Daneben", ergänzt HfM-Pressereferent Thomas Wolter, "veranstalten wir sporadisch große Sonderkonzerte oder spezielle Konzertreihen, etwa wenn ein Jubiläum unseres Hauses ansteht oder ein bedeutender Komponist einen runden Geburtstag feiert. Diese Termine finden häufig in der Congresshalle statt."

Aber damit nicht genug: In der Auflistung fehlen Gastspiele Dritter. Vorneweg zu nennen die traditionsreichen SR-"Ensemblekonzerte", die jährlich an rund zehn Mittwochen um 20 Uhr im Konzertsaal über die Bühne gehen. Oder die Gastspiele von Landesmusikrat ("Jugend musiziert"), Netzwerk Musik Saar, Richard-Wagner-Verband oder anderen Veranstaltern. "Neben unseren hauseigenen Konzerten geben wir auch zahlreiche Gastspiele bei verschiedenen Kulturveranstaltern in der Region", erklärt Thomas Wolter. "Diese können innerhalb der seit vielen Jahren bestehenden Initiative ,Podium regional' durch das Regionalisierungsprogramm der VSE AG finanziell unterstützt werden. Eine eigene Gastspiel-Vermittlung vermittelt unsere Studenten darüber hinaus auch an Firmen oder Privatleute."

hfm.saarland.de

Saarbrücken. Alle Gastspiele eingerechnet, veranstaltet die Hochschule für Musik (HfM) Saar zirka 200 Konzerte pro Jahr. "Man kann sicher behaupten, dass wir, zumindest quantitativ, einer der aktivsten Musikveranstalter der Großregion sind", berichtet Pressereferent Thomas Wolter. "Unsere Konzerte sind, mit ansteigender Tendenz, in der Regel gut bis sehr gut besucht. Dank einer professionellen mobilen Tonanlage können wir alle Konzerte in unseren Spielstätten in höchster Qualität aufzeichnen." Die Betreuung wird von vier Mitarbeitern im Technischen Dienst und einem Ton- und Veranstaltungstechniker bewältigt.

Im Herbst vergangenen Jahres hat die HfM expandiert und verfügt nun über vier Spielstätten. Die dienstälteste und meistgenutzte seit Bestehen des Zentralgebäudes 1971 ist der holzgetäfelte Konzertsaal mit der stattlichen Orgel. Der Raum fasst rund 220 Zuhörer, die auf flexibel positionierbaren Stühlen Platz finden. Die Bühne selbst ist nicht variabel, kann jedoch durch Stellwände oder Vorhänge optisch verkleinert werden. Der Konzertsaal verfügt über eine fest installierte Tonanlage inklusive Tonstudio und einer nach Bedarf erweiterbaren Lichtanlage. Fast immer stehen ein bis zwei Flügel auf der Bühne, per Bühnenaufzug können Instrumente aus dem Keller herauf- und wieder hinuntergefahren werden.

Im Konzertsaal läuft alles außer Musiktheater - das hat seit 2004 seinen Stammplatz im Mauritius-Studio, der ehemaligen Mauritius-Kirche in der Moltkestraße. Auf der fest installierten Tribüne kommen etwa 160 Zuschauer unter, die Bühne kann mit Podesten variiert werden. Jährlich finden dort etwa zwei bis drei Musiktheaterproduktionen statt, für die eine professionelle Licht- und Tonanlage zur Verfügung steht. Das Mauritius-Studio wird von den Sängern und Opernleuten obendrein als Proberaum genutzt.

Seit Oktober 2011 gehört auch die Alte Kirche St. Johann zur HfM. Sie ist ebenfalls mit einer Bühne und fest installierten Lichtanlage ausgestattet. Ein Flügel und eine Orgel gehören zum Inventar, das Gebäude verfügt zudem über Proben- und Unterrichtsräume. Auf den Kirchenbänken finden hier rund 160 Zuhörer Platz.

Seit November vorigen Jahres haben die Jazzer einen eigenen Club im Cusanus-Haus in der Saaruferstraße, den sie sich mit den Schulmusikern teilen. Der Raum mit der schnuckeligen 70er-Jahre-Ästhetik hat eine Lichtanlage und ein fest installiertes Grund-Instrumentarium. Der Club fasst bis zu 70 Zuhörer und wird von den Jazzern und Schulmusikern außerdem für Proben genutzt. kek

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