Die Fürstenfamilie bleibt das Herzstück der Ausstellung
Saarbrücken. "Es wird alles gezeigt, was in der Schillerschule zu sehen war", erklärt Stefan Heinlein, Leiter der Alten Sammlung. Dennoch bleibt nichts, wie es war im ersten Obergeschoss, als 2007 dorthin die Alte Sammlung von der Karlstraße ins ehemalige Kreisständehaus an den Schlossplatz gezogen war
Saarbrücken. "Es wird alles gezeigt, was in der Schillerschule zu sehen war", erklärt Stefan Heinlein, Leiter der Alten Sammlung. Dennoch bleibt nichts, wie es war im ersten Obergeschoss, als 2007 dorthin die Alte Sammlung von der Karlstraße ins ehemalige Kreisständehaus an den Schlossplatz gezogen war. Nach dem Auszug des Landesdenkmalamts erstreckt sich die Alte Sammlung nun über zwei Etagen. Die Laufwege haben sich geändert.
Vom Treppenhaus aus beginnt im Ersten Obergeschoss der Parcours nun auf der rechten Seite und führt zur Fürstlichen Sammlung. Daraus baut sich zwischen internationaler Ausrichtung der Malerei und deren regionaler Verankerung anhand der Frankenthaler und der Frankfurter Malerschule ein Spannungsbogen auf. Hier trifft man auf die Gemälde des Zweibrücker Hofmalers Johann Christian von Mannlich und des Wahlitalieners aus Ottweiler, Johann Heinrich Schmidt gen. Fornaro.
Dazwischen liegt die Bel Etage, in der die Fürstenfamilie ihren Platz hat. Sie bildet "den Kern, aus dem alles entstanden ist, und durch den alles erst möglich wurde", erklärt Stefan Heinlein. Hier hängen die Porträts der fürstlichen Familie. Hier wurde der Kamin aus dem Erbprinzenpalais aufgebaut wie auch die ehemals blaue, nun mit rotem Stoff bezogene Sitzgruppe aus dem Fürstinnenzimmer. Hier regiert das Lokalkolorit, denn "alles, was mit dem Schloss zu tun hat, hat an der zum Schloss weisenden Fensterseite Platz", so Stefan Heinlein.
Damit der Blick von den Gemälden des Schlosses auch direkt zum Schloss hinüber wandern kann, wurde ein Gardinenstoff gefunden, der die Gemälde vor starkem Lichteinfall schützt und "durch den man jedoch hindurchschauen kann." Dieses Miteinander von Alltag und Kunst setzt sich im Zweiten Obergeschoss fort. 150 Gemälde versammeln sich auf beiden Etagen. Dennoch ist es "kein Bildermuseum" stellt Heinlein klar. Porzellan, darunter die raren Stücke aus Ottweiler, Silber, gar ein Fassriegel mit Putten bezeugen die Fürstenzeit, Tabaksdosen, Gemälde dokumentieren in ihrer Motivwahl den wirtschaftlichen Aufschwung und weisen zusammen mit den Arbeiten des Malers Friedrich Dryander den Weg ins bürgerliche Zeitalter bis zur Revolutions- und Preußenzeit führt die Sammlung. Dann geht es im Historischen Museum Saar mit dem Deutschen Kaiserreich weiter. So soll es sein, weiß Stefan Heinlein: "Die beiden Häuser ergänzen sich sehr gut." sg