Die Freude auf den Schlamm

Furpach · Beim 36. Gutsweiherlauf in Neunkirchen waren am Sonntag 130 Läufer mehr als noch 2013 am Start. „Es gibt eine verschworene Stammtruppe“, weiß Harry Hemmer, Vorsitzender des veranstaltenden VfA Neunkirchen. Und noch eines blieb treu: eine Stelle mit Schlamm.

 Insgesamt 296 Teilnehmer nahmen in diesem Jahr beim Gutsweiherlauf die Strecke unter die Laufschuhe, hier der Start beim Hauptlauf. Fotos: Jörg Jacobi-Vogelsang

Insgesamt 296 Teilnehmer nahmen in diesem Jahr beim Gutsweiherlauf die Strecke unter die Laufschuhe, hier der Start beim Hauptlauf. Fotos: Jörg Jacobi-Vogelsang

 Sammy Schu aus Tholey siegte im Hauptlauf über zehn Kilometer in 34:22 Minuten.

Sammy Schu aus Tholey siegte im Hauptlauf über zehn Kilometer in 34:22 Minuten.

Hinter einer Kurve gibt es eine Stelle auf der Strecke des Gutsweiherlaufes, die ist jedes Jahr schlammig. Das ist sie völlig unabhängig vom Wetter. Wenn es vorher trocken war - Schlamm. Wenn es vorher geschneit hat - Schlamm. Wenn es vorher geregnet hat - viel Schlamm. Am vergangenen Sonntag war das Wetter ganz gut und die Stelle nach der Kurve sah aus wie immer. "Ein Teilnehmer kam nach dem Lauf zu mir und hat sich für den Schlamm bedankt. Er freue sich jedes Jahr darauf", sagt Harry Hemmer, der Vorsitzende des VfA Neunkirchen. Der Verein für Ausdauersport hat den Lauf zum 36. Mal veranstaltet, zum siebten Mal unter dem Namen Ferraro-Gutsweiherlauf.

Es ist einer dieser Läufe, die es schon vor dem großen Volkslauf-Boom gab und die es wahrscheinlich auch danach noch geben wird. Er ist ein Lauf, kein Event. Es gibt keine Sambatruppe, keinen Streckensprecher, Zuschauer sind die Bekannten, die Freunde, die Familienmitglieder, die man an einem frühen Sonntagmorgen irgendwie überzeugen konnte, nach Furpach zu kommen.

Es gibt nur die zwei schweren Runden durch den Wald an der Lakaienschäferei, den Schwan auf dem Weiher und die Siegerehrung im Karchersaal. Das zieht zwar kein Massenpublikum an, dafür aber treue Läufer. "Es gibt so eine verschworene Stammtruppe, die jedes Jahr kommt - teilweise aus Deutschland, teilweise aus Frankreich", sagt Hemmer.

Fast 300 Teilnehmer starteten bei Hauptlauf, Schülerlauf, Schnupperlauf und Nordic-Walking. Das sind fast 130 mehr als noch im vergangenen Jahr. "Das ist ein gutes Ergebnis, obwohl es eine starke Konkurrenzveranstaltung gab", sagt Hemmer und meint damit die saarländischen Cross-Meisterschaften, die zeitgleich in Schmelz stattfanden. Vom vergangenen Jahr einmal abgesehen, entsprechen 300 Teilnehmer ungefähr dem Durchschnitt der Veranstaltungen zuvor. "Es gibt allerdings immer weniger junge Menschen, die sich für das Laufen begeistern können", sagt Hemmer. Nur 17 Teilnehmer des Hauptlaufes waren unter 23 Jahren.

Sportlich gehört die Strecke zu den anspruchsvollen, Bestzeiten sind kaum möglich. Der für die LTF Marpingen startende Sammy Schu aus Tholey gewann den Lauf in 34:22 Minuten. Das ist die beste Siegerzeit seit drei Jahren, nur 2011 war der Neunkircher Florian Neuschwander noch schneller. Bei den Frauen wiederholte Cathleen Goll von den Grojos LTF Elversberg ihren Vorjahressieg. Die 38-Jährige verbesserte ihre Zeit von 2013 um 1:50 Minuten auf 43:04 Minuten. Da lag aber auch Schnee. Nur der Schlamm war der gleiche.

vfa-neunkirchen.de

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