Die Energiesparhelden von Berlin

Saarlouis · Dass sie gute Ideen hatten, um an ihrer Schule den CO2-Ausstoß zu senken, wussten die Jungs des Fachs Bauphysik. Die waren sogar so gut, dass sie damit bei einem bundesweiten Wettbewerb richtig absahnten.

 Landrat Patrik Lauer gratulierte und überreichte dem Team vom MPG eine Herrentorte. Foto: Seeber

Landrat Patrik Lauer gratulierte und überreichte dem Team vom MPG eine Herrentorte. Foto: Seeber

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Den ein oder anderen Preis hat das Max-Planck-Gymnasium (MPG) in seiner längjährigen Geschichte ja schon gewonnen, aber noch keinen in dieser Höhe. Satte 30 000 Euro brachten die neun Jungs des Seminarfachs Bauphysik am Donnerstagabend aus Berlin mit. Im Finale von "Klima & Co", Deutschlands höchstdotiertem Energiesparwettbewerb für Schulen, konnten die Schüler der elften Klasse in der Bundeshauptstadt den zweiten Platz belegen und bescheren ihrem Gymnasium damit diesen Geldsegen. Immerhin 230 Schulen hatten sich beteiligt.

"Also im ersten Moment waren wir zwar ein wenig enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben, aber der zweite Platz ist natürlich super", sagte MPG-Schüler Johannes Kunzler gestern beim Empfang im Landratsamt. Dort präsentierte das Team um Physiklehrer Christoph Hort noch einmal sein Projekt, mit dem es die Jury überzeugen konnte. Zunächst hatten die Schüler den derzeitigen CO2-Ausstoß der Schule bestimmt. Dann sammelte die Gruppe Ideen, um mit einem fiktiven Budget von 50 000 Euro den Ausstoß nachhaltig zu senken. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind unter anderem: Austausch der Umwälzpumpen der Heizung gegen moderne, geregelte Pumpen, Installation einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in drei Klassenräumen, die Einrichtung einer Fahrradwerkstatt, die den Schulweg per Fahrrad sicherer und damit attraktiver macht.

"Außerdem fand die Jury besonders gut, dass es an unserer Schule Klimadetektive gibt. Das sind Schüler, die sich zum Beispiel darum kümmern, dass der Müll richtig getrennt wird", sagte Schüler Jan-Philipp Rammo. Lehrer Christoph Hort trat die Reise nach Berlin zwar mit dem sicheren Gefühl an, "dass wir unsere Sache gut gemacht hatten und gut vorbereitet waren", unklar war aber, was die anderen Teilnehmer der Finalrunde zu bieten hatten. Dass es am Ende für Platz zwei reichte, wertet er als "Riesenerfolg".

Landrat Patrik Lauer sprach sogar vom "Stolz des ganzen Landkreises", als er die MPG-Truppe begrüßte. Es sei toll, dass das MPG als "Prima-Klima-Schule" die Idee vom "Null-Emission-Landkreis" so erfolgreich mit Leben fülle. Die 30 000 Euro dienen dazu, die Projektideen der Schüler an ihrem Gymnasium umzusetzen. Lauer sicherte zu, dass der Kreis die noch fehlende Summe beisteuern wird und überreichte, weil sich nur Jungs an dem Projekt beteiligten, eine Herrentorte.

Fest steht, dass das MPG auch in zwei Jahren wieder bei dem vom Zeitbild Verlag und dem Mineralölkonzern BP initiierten Wettbewerb dabei ist. "Wir müssen nur gute Ideen finden", sagte Hort. Aber jetzt wird erst mal richtig gefeiert. Ihr Lehrer hat die Energiesparhelden von Berlin zu einer zünftigen Grillparty eingeladen.

Die Teilnehmer des Projekts: Marvin Guß, Lukas Kirschweng, Johannes Kunzler, Florian Leinen, Linus Marholdt, Marvin Müller, Jan-Philipp Rammo, Laurent Susock, Jonas Thiel.

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