Die deutschen Stimmen der Stars

St. Ingbert/Saarbrücken. Kino-Kassenschlager sind in aller Regel in englischer Sprache gedreht. Der deutsche Zuschauer sieht und hört - sollte er sich nicht als besonders sprachkundig um eine Originalfassung bemühen - die Filme mithin in deutscher Synchronisationsfassung. Die englischen Originaldialoge sind dabei mit deutschsprachigen Schauspielern nachvertont

St. Ingbert/Saarbrücken. Kino-Kassenschlager sind in aller Regel in englischer Sprache gedreht. Der deutsche Zuschauer sieht und hört - sollte er sich nicht als besonders sprachkundig um eine Originalfassung bemühen - die Filme mithin in deutscher Synchronisationsfassung. Die englischen Originaldialoge sind dabei mit deutschsprachigen Schauspielern nachvertont. Synchronsprecher gibt es allerdings nicht allzu viele. Da sich der "harte Kern" aus etwa zwei bis drei Dutzend Leuten rekrutiere, ergebe sich ein "entfremdender Effekt", schreibt das Zentrum für lebenslanges Lernen an der Uni Saar und bezieht sich dabei auf das Lexikon der Synchronsprecher.Dem Thema auf den Grund gehen will ein Kurs zur Synchrongeschichte, den das Zentrum gemeinsam mit der St. Ingberter Kinowerkstatt anbietet. Es greift dabei auf Klassiker der Filmhistorie zurück.

Aus einem Mund hört der Zuschauer Marilyn Monroe, Judy Garland und Katharine Hepburn. Die Chemnitzer Schauspielerin Margot Leonard habe den Damen ihre Stimme geliehen, erläutert das Lern-Zentrum weiter. Sie spricht demnach in drei Klassikern der amerikanischen Filmgeschichte: Howard Hawks "Leoparden küsst man nicht" (Bringing up baby, 1938), Victor Flemings Der Zauberer von Oz (The wizard of Oz, 1939) und Billy Wilders "Manche mögen's heiß" (Some like it hot, 1959) die weibliche Hauptrolle. Und nicht nur Leonards Stimme verbindet die drei Klassiker, die in dem Uni-Kurs ins Visier genommen werden: Erik Schumann ist Cary Grant genauso wie Tony Curtis, Alfred Balthoff mime sowohl einen ängstlichen Löwen als auch einen leidenschaftlichen Tangotänzer und Georg Thomalla sei Zauberer wie Jazzmusiker.

Eine Einführung zu den Fragen, welchen Einfluss die Synchronisation auf den Film ausübt, gibt es am Dienstag, 12. Juni, von 17 bis 19 Uhr an der Uni im Gebäude C5/3, Raum U 10. Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt die drei Klassiker in echten 35mm-Filmkopien in deutscher Fassung. Am Mittwoch, 13. Juni, Donnerstag, 14. Juni und Freitag, 15. Juni laufen jeweils von 18 bis 23 Uhr die Filme. Vor Beginn der Vorstellungen in St. Ingbert gibt es jeweils einen einführenden Vortrag, im Anschluss daran besteht die Möglichkeit zur Publikumsdiskussion. mbe

Die Teilnehmer müssen sich zuvor als Gasthörer an der Universität des Saarlandes einschreiben. Weitere Informationen stehen auf der Homepage www.uni-saarland.de/zell oder unter Tel. (0 681) 3 02 35 33.

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