Die Chemie stimmt
Saarbrücken/Homburg. Schon vor dem Abitur ist für ihn klar gewesen, später in der Chemiebranche zu arbeiten. "Chemie war immer mein Lieblingsfach", begründet der 22-jährige Philipp Dräger seine Berufswahl. Auch seine Kollegin Beata Wszyndybyl ist von ihrer Entscheidung überzeugt
Saarbrücken/Homburg. Schon vor dem Abitur ist für ihn klar gewesen, später in der Chemiebranche zu arbeiten. "Chemie war immer mein Lieblingsfach", begründet der 22-jährige Philipp Dräger seine Berufswahl. Auch seine Kollegin Beata Wszyndybyl ist von ihrer Entscheidung überzeugt. "Nachdem ich ein Praktikum in der Pharmaindustrie gemacht hatte, wusste ich, dass ich die Ausbildung als Chemielaborantin machen will", sagt die 21-Jährige.Dräger und Wszyndybyl sind Auszubildende im zweiten Lehrjahr bei "flexible 4 sience". Das Homburger Unternehmen bildet Fachkräfte für die Chemie- und Pharmabranche aus, sowohl für sich als auch für andere Firmen als Verbundausbilder. Im Mittelpunkt der Arbeit von Dräger und Wszyndybyl steht die Zusammensetzung von Medikamenten. Ausgerüstet mit weißen Kitteln, großen Schutzbrillen und speziellen Sicherheitsschuhen analysieren sie die Inhaltsstoffe der Arzneimittel, "streng nach Prüfvorschrift", sagt Dräger. "Wir dokumentieren alles sehr penibel, damit der Auftraggeber jeden Schritt nachvollziehen kann." Die Dokumentation der Ergebnisse gehört neben der Laborarbeit zum Alltag. Eintönig sei das nicht, im Gegenteil. "Das ist sehr spannend und abwechslungsreich. Wir isolieren mit Hilfe von Maschinen und Methoden die Wirkstoffe und prüfen, ob in den Medikamenten das drin ist, was auf der Packung steht", erklärt Wszyndybyl.
"Viele Menschen wissen gar nicht, wo chemische Analytik überall notwendig ist", sagt Nicole Maas, Leiterin der Aus- und Weiterbildung bei "flexible 4 sience". Daher seien auch die Einsatzmöglichkeiten von Chemielaboranten so vielfältig und zukunftsträchtig. "Überall, wo Labore sind, können Chemielaboranten arbeiten: in der Pharmaindustrie und Lebensmittelindustrie, in der Kunststoffbranche, selbst in der Nanotechnologie", sagt Maas.
Auszubildende sollten naturwissenschaftliches Interesse und mindestens mittlere Reife mitbringen. Um Chemielaborant zu werden, gibt es zwei Wege. Entweder macht man eine dreieinhalbjährige duale Ausbildung oder, mit Hochschulreife, ein duales Studium. Der praktische Teil der Lehre findet in beiden Fällen in einem Betrieb statt. Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, erhält sein theoretisches Rüstzeug in der Berufsschule. Jugendliche, die gleichzeitig zu einer Ausbildung zum Chemielaboranten einen Studienabschluss möchten, können ab kommendem Herbst an der Zweigstelle der Fachhochschule Trier in Birkenfeld "Bio- und Pharmatechnik" studieren.
Grundsätzlich könnten sich die beiden Azubis so ein Studium auch vorstellen. "Darüber haben wir bisher noch nicht nachgedacht", sagen sie. "Aber abgeneigt sind wir nicht."
Am Dienstag, 17. April, stellen die IHK und flexible 4 sience den Beruf des Chemielaboranten auf der Saarmesse am Stand von "Ausbildung für alle!" in Halle 1 ab zehn Uhr vor.