Nicht auf Skiern oder Rollerskates, sondern in Laufschuhen. Und auch nicht im Schnee in winterlich-idyllischer Umgebung, sondern auf Schotter und Asphalt durch Wald und Flur bei Frühlingstemperaturen. Die Biathleten stellen zu dieser Jahreszeit auf Sommerbetrieb um und machten nun ihre Aufwartung in Lebach.

Am Wochenende kamen zahlreiche Sportler aus ganz Deutschland nach Landsweiler. Für das Biathlon-Team Saarland war es das "Heimspiel" zum Saisonauftakt. Dass es kein gemütlicher Ausflug war, konnte man allen ansehen. Verbissen wurde gekämpft. Für jeden Fehlschuss mussten sie in die Strafrunde. Was beim Kampf um die Platzierungen für den Saarpfalz-Cup am Samstag (44 Starter) und die DSB-Trophy (die bundesweite Meisterschaft/32 Starter) am Sonntag manchem zu schaffen machte. Beim Massenstart der Jugend siegte am Sonntag nach vier Kilometern Philip Usbeck aus Frankenhain (Thüringen). Zwar hatte er in drei Schießen mit dem Luftgewehr sechs Fehlschüsse, machte dies aber mit einer exzellenten Laufleistung wett. "Es hat Spaß gemacht auf dieser Strecke. Man kann am Abstieg zum Schießstand etwas verschnaufen und den Puls senken", sagte Usbeck. Bei den Damen setzte sich die Favoritin Judith Wagner aus Starzach (Tübingen) mit einem Start-Ziel-Sieg über die Vier-Kilometer-Sprintdistanz durch. Die Europameisterin musste bei vier Schießeinlagen fünf Mal auf die 80 Meter lange Strafrunde. "Insgesamt gesehen war es aber ein gutes Rennen. Wobei die drei Fehler beim letzten Schießen unnötig waren", fand sie. Anschließend siegte sie auch im Massenstart. Für Wagner ist Lebach kein unbekanntes Geläuf: "Ich habe hier bereits ein Trainingslager absolviert. Die Bedingungen sind einfach optimal."

Für die saarländischen Biathleten ist das Gelände in Landsweiler ein Segen. "Als ich in Bebelsheim mit Biathlontraining angefangen hatte, schossen wir auf Klapptische. Das war sehr seltsam", erzählte Jana Degel vom Biathlon-Team Saar, die im Sprint Platz drei und im Massenstart Rang zwei belegte. Schade nur, dass die Zuschauer-Resonanz zu wünschen übrig ließ. "Wir haben viel Werbung gemacht. Aber der Bekanntheitsgrad des Sommerbiathlons ist halt nicht sonderlich hoch", erklärte Peter Steffes, Vorsitzender des Biathlon-Teams Saarland.