Die Abkehr von der Kehrtwende

In seiner letzten Sitzung vor den Kommunalwahlen hat der Homburger Stadtrat in dieser Woche Nägel mit Köpfen gemacht. Mit der Verabschiedung der Planoffenlage ist der nächste wichtige Schritt hin zum Baurecht auf dem Enklerplatz getan.

Dieses Baurecht jedoch muss der kommende Stadtrat schaffen. Dann spätestens würde Klarheit herrschen, dass auf dem Enklerplatz bis 16 500 Quadratmeter Einkaufsfläche gebaut werden dürfte. Anschließend hätten die Nachbarstädte die Möglichkeit, Klagen einzureichen. Und erst dann könnte gebaut werden.

Nach den in der Öffentlichkeit wenig nachvollziehbaren kurzzeitigen Abkehr der CDU von der eigenen Überzeugung, ein größeres Center auf den Enklerplatz zu errichten, sind die Christdemokraten nun wieder zurückgekehrt auf den Pfad der Verlässlichkeit. Kurzzeitig sah es ja so aus, als habe die Christian-Gläser-Truppe auf Wahlkampf-Modus geschaltet und sei auf Schmusekurs mit den ECE-Kritikern gegangen. Doch es gab nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch parteiintern heftige Kritik am Fraktionschef. Deshalb wohl nun die neuerliche Kehrtwende. Dass Christian Gläser am Mittwoch nicht bei der Sitzung war, mag berufliche Gründe gehabt haben, wie es offiziell hieß. Es war aber schon ein leiser Abschied durch die Hintertür - ohne selbst Farbe bekennen zu müssen. Kein schmeichelhafter Abgang für den Fraktionsvorsitzenden, der bekanntlich nicht mehr für den Stadtrat kandidieren wird.

Mit dem neuerlichen Schwenk hat die CDU-Fraktion auch ihrem OB-Kandidaten Peter Fuchs einen kleinen Nasenstüber verpasst. Dieser hatte nämlich kürzlich ein Einkaufscenter in ECE-Größe in Zweifel gestellt. Diese Zweifel hat die CDU nun beseitigt, indem sie wieder Seite an Seite mit den Sozialdemokraten in Sachen Innenstadt-Entwicklung marschiert. Kurz vor der Wahl haben die Bürger nun Klarheit.

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