Mobia Deutscher Alterspreis für Saarbahn-Projekt
Saarbrücken · Das Saarbahn-Projekt „Mobia – Mobil ins Alter“ ist gestern mit dem Deutschen Alterspreis der Robert Bosch Stiftung ausgezeichnet worden. Prämiert wurden Initiativen, die das Stadtleben altersfreundlicher machen wollen.
Problemlos durch die Stadt - das ist das Ziel von Mobia. Zwei eigens entwickelte Apps , die "Lotsen-App" und die "Fahrgast-App" ermöglichen es älteren Menschen, gezielt die Hilfe sogenannter Mobilitätslotsen in Saarbrücken anzufordern. Zu den Aufgaben der Lotsen gehört, älteren und körperlich eingeschränkten Menschen zu helfen, Barrieren zu überwinden, beispielsweise bei der Busfahrt. Wenn nötig, begleiten sie die Fahrgäste bis zur Haustür. Außerdem sollen die Apps , zusammen mit den Lotsen, die Planung der Reiseroute mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Saarbrücken erleichtern.
Dieses Projekt erhielt gestern in Berlin den Deutschen Alterspreis 2015: "Die 60 000 Euro Preisgeld werden natürlich in den Ausbau von Mobia fließen", sagt Manfred Backes, Sprecher des Projekts. Seit Auslaufen des Forschungsprojektes, Ende 2014, führt die Saarbahn das Projekt in Eigenregie weiter. Dieser Service werde in den kommenden Wochen in einem neuen, saarlandweiten Projekt "MobiSaar" ausgebaut, berichtet Sarah Schmitt, Pressesprecherin der Saarbahn. "Da nicht alle Kunden über ein Smartphone verfügen, bieten wir auch an, den Mobia-Service telefonisch zu bestellen", so Schmitt.
Das Forschungsprojekt, in dem gemeinsam mit älteren Saarbrückern ein nutzerfreundliches Angebot geschaffen wurde, fand von 2012 bis 2014 statt. Gefördert wurde es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Forschungsagenda der Bundesregierung für den demografischen Wandel. Auch das saarländische Ministerium für Soziales steuerte 10 000 Euro bei, womit Teilnehmern ohne Smartphone kostenlos ein Gerät zur Verfügung gestellt werden konnte. Montags bis freitags, von acht bis 14 Uhr, standen die Mobia-Lotsen an vier verschiedenen Haltestellen in Saarbrücken : Sie erteilten Auskünfte über die Tarife der Saarbahn und über das Liniennetz, halfen beim Ein- und Aussteigen und bei der Bedienung der Fahrkartenautomaten.
Eine elfköpfige Jury aus Vertretern von Wissenschaft und Gesellschaft hat im Vorfeld sechs Projekte aus 244 Bewerbungen ausgewählt und für den Alterspreis nominiert. Das Münchner "Jugendzentrum für Senioren" von Schlagersänger Abi Ofarim wurde mit dem zweiten Platz ausgezeichnet, der dritte Platz ging an den Fürther Thomas Henrich für sein Engagement als "Ich-Verein für soziales Engagement".
