Der Vater der Saarbrücker Feuerwehr
Saarbrücken. In der Saarbrücker Berufsfeuerwehr, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert, gilt er als Vollblutfeuerwehrmann: Ludwig Knipper, der als Stadtbaumeister und Branddirektor 45 Jahre lang im Dienste der Landeshauptstadt gestanden hat. Bis zu seinem 72. Lebensjahr leitete Ludwig Knipper die Geschicke der Saarbrücker Berufsfeuerwehr, als dessen Gründer er gilt
Saarbrücken. In der Saarbrücker Berufsfeuerwehr, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert, gilt er als Vollblutfeuerwehrmann: Ludwig Knipper, der als Stadtbaumeister und Branddirektor 45 Jahre lang im Dienste der Landeshauptstadt gestanden hat.Bis zu seinem 72. Lebensjahr leitete Ludwig Knipper die Geschicke der Saarbrücker Berufsfeuerwehr, als dessen Gründer er gilt. Er prägte wie kein anderer das Feuerlöschwesen an der Saar. Branddirektor Knipper war vom Jahre 1887 bis zu der Vereinigung der Städte Saarbrücken, St. Johann und Malstatt-Burbach 1909 Stadtbaumeister von Alt-Saarbrücken. Mit der Zusammenlegung der drei Städte und der gleichzeitigen Einrichtung des städtischen Fuhrparks und der Berufsfeuerwehr wurde er zum ersten geschäftsführenden Branddirektor der Saar-Großstadt ernannt. "Knipper war eine stadtbekannte Persönlichkeit. In einem Maße, wie es nur wenigen Menschen gegönnt war, genoss er in allen Bevölkerungsschichten Hochachtung und Sympathie. Sein Ruf als Fachmann des Feuerlöschwesens und als kluger, schöpferischer Mensch war weit über den Stadtbezirk hinausgedrungen", so steht es heute in der Chronik der Saarbrücker Berufsfeuerwehr. Die Saarbrücker Zeitung hat damals diese Zeilen über Knipper geschrieben: "Insbesondere das Feuerlöschwesen brachte er nach technischer Ausrüstung und steter Aktionsbereitschaft auf eine auch außerhalb des Saargebiets anerkannte, vorbildliche Höhe. Auch über die Großstadt hinaus stellte er jahrelang seine reiche Erfahrung in den Dienst des Feuerlöschwesens." Und: "Von strengster Pflichtauffassung im Dienst und nur von dem Willen beseelt, die ihm anvertraute Mannschaft durch erstklassige Schulung und Ausrüstung schlagkräftig zu machen, wirkte er vorbildlich für das ganze rheinische Feuerwehrwesen. Seine sachliche und menschliche Verbundenheit mit diesem, seinem Lebenswerk war so groß, das der Beginn seines ,Ruhestandes' auf Wunsch aller Beteiligten immer wieder hinausgeschoben wurde; als er schließlich doch seinen Anfang nahm, da war es - wie bei dem Tätigkeitsdrang des Rastlosen nicht anders zu erwarten war - nur die Überleitung zu neuer nebenamtlicher Wirksamkeit."
Bereits 1915 führte Knipper die Motorisierung der Feuerwehr und des Krankenfuhrwesens ein. Durch seine organisatorischen Leistungen war der Saarbrücker Branddirektor im ganzen deutschen Feuerwehrwesen eine bekannte, einflussreiche Persönlichkeit geworden. Sein Verhandlungsgeschick war beachtlich: Als die ersten Besatzungstruppen das Land überfluteten und die Siegermächte die Knipperschen Feuerwehren am liebsten aufgelöst hätten, schlug Knipper mit diplomatischem Geschick den Herren der Großen Armee manches Schnippchen und erreichte auch schließlich, dass sie die Feuerwehren in Ruhe ließen.
Neben seiner umfangreichen Tätigkeit bei der Stadtverwaltung war Knipper als Kreisbrandmeister des Kreisfeuerwehrverbandes für die Freiwilligen- und Werkswehren über Jahrzehnte tätig. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete er die Arbeitsgemeinschaft der Kreisfeuerwehrverbände des Saargebietes und leitete diese mit großem Erfolg. Viele Mühe gab er sich auch für die Organisation und die Ausbildung der Sanitätskolonne. Nach längerem Leiden starb Knipper 1933 im Alter von 72 Jahren und wurde auf dem Friedhof in Alt-Saarbrücken beigesetzt.