„Der Schmerz geht, der Stolz bleibt“

Lebach · Volksläufe sind flach, Crossläufe profilierter, knackige Anstiege und heiße Oberschenkel sind aber nur in der Spezial-Disziplin am Berg garantiert. Der 2. Hoxberg-Berglauf verlangte den Gipfelstürmern am Samstag alles ab.

 Auch Sieger Sammy Schu hatte mit den knackigen Anstiegen zu kämpfen. Zeit für die witzigen Sprüche am Streckenrand hatte er aber. Foto: rup

Auch Sieger Sammy Schu hatte mit den knackigen Anstiegen zu kämpfen. Zeit für die witzigen Sprüche am Streckenrand hatte er aber. Foto: rup

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"Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt." Dieser prägnante Satz auf einem Schildchen dürfte sich den Teilnehmern beim 2. Hoxberg-Berglauf ins Gedächtnis gebrannt haben. Aber vielleicht werden ihn einige der 78 Gipfelstürmer am Samstag auf dem zehn Kilometer langen Kurs auch schlichtweg übersehen haben, weil ihr Blick meist auf den Boden gerichtet war. Svenja Thoes und Sammy Schu hatten die vom Ausrichter TV Lebach auf der chronisch steilen Hammer-Strecke verteilten Schildchen erspäht. Und die Tagessieger fanden die als Motivation (oder neckischen Ulk?) gedachten Sprüche äußerst treffend. "Der Kurs war knackig. Ich dachte, der Bärenfels-Lauf wäre stramm, aber der Hoxberg-Berglauf ist viel strammer", pustete die 22 Jahre alte Starterin vom LAZ Saarbrücken nach 51:44 Minuten tief durch. Schu gewann in 43:15 Minuten und sah es später wie die Triathlon-Juniorenweltmeisterin von 2012. "Der Kurs war hart, aber die Zeit für die witzigen Sprüche musste man sich einfach nehmen", sagte er grinsend.

Den Anfang machten die Schüler. Ihr Rundkurs war schnell und Daniel Stab kannte sich darauf bestens aus. "Das ist meine Heimstrecke", grinste der acht Jahre alte Lokalmatador vom TV Lebach, der die 1,5 Kilometer in 10:40 Minuten bewältigte. Danach wurde es für die Großen ernst. Ruth Lauermann gab vor dem Start noch letzte Tipps: "Es geht quer durch den Wald und meist steil hoch. Die letzte Steigung hat es in sich", riet die TV-Abteilungsleiterin, sich die Kräfte einzuteilen. "Thunderstruck" von AC/DC hämmerte aus den Lautsprecherboxen und nach dem Kommando von Chef-Organisator Otto Penkhues rannten die Bergläufer auch "wie vom Blitz getroffen" los. Kräfte einteilen? Der Tipp war schnell vergessen, brennende Oberschenkel erinnerten allerdings gleich wieder daran. Rainer Leyendecker hatte andere Probleme. Den Ultramarathon-Weltmeister von 2011 (M55) zwickte die Achillessehne. "Die Strecke war heftig. Ich habe es langsam angehen lassen", sagte der 58-Jährige, der exakt eine Stunde brauchte. Den Panoramablick bei Kilometer vier zum Schaumberg gönnte sich übrigens niemand. "Die Strecke war zu anstrengend", schnaubte die Lebacherin Peter Stöhr-Berens im Ziel.

Heftiger Muskelkater wird die Finisher noch eine Zeit an ihren Gipfelsturm erinnern. Und wie stand es auf dem Schildchen bei Kilometer sieben so treffendend geschrieben: "Der Schmerz geht, der Stolz bleibt."

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