Der Park verkommt zum Hundeklo

Burbach · Zwei Monate, nachdem der Trierer Bischof Stephan Ackermann den Quartiersgarten auf dem Gelände der Pfarrei St. Eligius in Burbach eingeweiht hat, steht fest: Nicht alle Besucher gehen pfleglich damit um.

 Ort der Ruhe, der Begegnung und Platz zum Spielen für Kinder soll Burbachs Park sein. Foto: Oliver Dietze

Ort der Ruhe, der Begegnung und Platz zum Spielen für Kinder soll Burbachs Park sein. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Zwei Mütter sitzen auf den Bänken, ihre Kinder radeln fröhlich die Parkwege entlang. Im Quartiersgarten vor der St. Eligius-Kirche in Burbach wird gelebt, die einzige Parkfläche im Stadtteil augenscheinlich genutzt. "In den ersten Wochen seit der Einweihung vor zwei Monaten konnten wir viele Familien im Park beobachten", sagt Landschaftsarchitekt Luca Kist, der den Platz vor der Kirche und dem Pfarrheim geplant hat. Auch der "Durchgangsverkehr" zwischen der Bergstraße und der Aachener Straße sei enorm. Was sich bei einem Besuch vor Ort bestätigt - alle paar Minuten passiert ein Fußgänger oder Radfahrer das Gelände.

Allerdings habe es auch erste Schäden gegeben. Bei zwei Bänken mussten die unteren Holzleisten ausgetauscht werden, weil Unbekannte diese zerstört hatten. Eine Chipstüte liegt einsam auf dem Rasen, Zigarettenstummel vor den Bänken. An den Mülleimern hat sich jemand mit Farbe verewigt. Auch Pflanzen wurden herausgerissen. "Ein größeres Übel ist aber die Nutzung des Gartens als Hundeklo", sagt Kist. Das bestätigen die beiden Mütter Antonella Martina und Maria-Concetta Volturana. "Leider ist es hier sonst dreckiger als heute, anscheinend wurde gestern sauber gemacht", sagt Martina, die täglich hier ist. "Am schlimmsten ist der Hundekot", fügt Volturana hinzu.

Pfarrer Klaus-Peter Kohler kann das nur bestätigen. Schon als der Park noch in Planung war, hatte er sich besorgt über uneinsichtige Hundehalter geäußert. Vor allem früh morgens und spät abends seien diese auf dem Gelände unterwegs und ließen ihre Hunde - oft unangeleint - ihr Geschäft auf den Rasenflächen machen. Der Behälter mit Tüten für den Hundekot wurde laut Kist schon in der ersten Woche herausgerissen. Was allerdings keine Entschuldigung dafür sei, den Hundedreck nicht zu entsorgen. "Dass der Park als Hundeklo missbraucht wird, führt zu Problemen, wenn dort Kinder spielen oder der Rasen gemäht werden muss", so Kist. "Mir haben schon mehrere Eltern mitgeteilt, dass sie wegen des Hundekots nicht mehr in den Park kommen", sagt Pfarrer Kohler: "Das ist schade, denn schließlich ist er dazu gedacht, dass Kinder auf der Wiese spielen." Das gilt auch für die Kinder der benachbarten Kita, die laut Leiterin Birgit Staub den Park gerne mehr nutzen wollen.

Staub und Kohler macht noch eine andere Beobachtung Sorge. Beide berichten, dass sich Jugendliche regelmäßig im Park zum Haschischrauchen treffen würden. "Ob bei Vandalismus oder anderen Vorfällen - die Polizei kann nur dann eingreifen, wenn sie gerufen wird", sagt Thomas Kolz, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Burbach. Bisher seien keine Beschwerden eingegangen. Martina und ihre Freundin Maria-Concetta Volturana glauben, dass häufigere Kontrollen die Probleme eindämmen könnten.

Dazu sagt Stadtpressesprecher Thomas Blug: "Die Stadt nimmt die Beschwerden zum Anlass, den Quartiersgarten künftig stärker zu kontrollieren. Stellt das Ordnungsamt Verstöße fest, werden Bußgelder verhängt." Zudem stelle der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb auf Wunsch des Pfarrers Hinweisschilder für Hundehalter auf. Thomas Blug: "Es sollte selbstverständlich sein, Hundekot nicht in Parks liegen zu lassen."

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