Der "O-Ton" kam gleich von zwei Orchestern

Saarbrücken. Unter dem Begriff "O-Ton" versteht man ein einmaliges und daher nicht reproduzierbares aufgezeichnetes Ereignis. Soweit das Lexikon. Ganz so genau haben es der Musikverein Ommersheim und die Orchestervereinigung Harmonie Ormesheim (OHO) nicht genommen. "O-Ton" hatten sie ihr erstes gemeinsames Konzert seit 14 Jahren am zurückliegenden Sonntag umschrieben

 Der Musikverein Ommersheim und die Orchestervereinigung Harmonie Ormesheim musizierten bei ihrem Konzert in der Congresshalle auch gemeinsam. Foto: Jörg Martin

Der Musikverein Ommersheim und die Orchestervereinigung Harmonie Ormesheim musizierten bei ihrem Konzert in der Congresshalle auch gemeinsam. Foto: Jörg Martin

Saarbrücken. Unter dem Begriff "O-Ton" versteht man ein einmaliges und daher nicht reproduzierbares aufgezeichnetes Ereignis. Soweit das Lexikon. Ganz so genau haben es der Musikverein Ommersheim und die Orchestervereinigung Harmonie Ormesheim (OHO) nicht genommen. "O-Ton" hatten sie ihr erstes gemeinsames Konzert seit 14 Jahren am zurückliegenden Sonntag umschrieben. Wobei das "O" in diesem Falle auch für den Anfangsbuchstaben der beiden Orte stand. Doch das Ereignis fand nicht im Mandelbachtal statt.

Konzert in der Congresshalle

Vielmehr war man in die Congresshalle der Landeshauptstadt Saarbrücken gegangen, um dort konzertanten Hörgenuss auf hohem Niveau zu präsentieren. Zwar hatte das schöne Wetter an diesem Spätnachmittag dafür gesorgt, dass es nicht ganz so viele Freunde der symphonischen Blasmusik wurden. Und auch König Fußball verhagelte den Ormes-/Ommersheimern ein wenig die Besucherstatistik.

Den Spaß an der Aufführung vermieste dies jedoch nicht. Vor allem die Musiker selbst zeigten sich in bester Spiellaune. Wann hat man schon einmal eine solch große Bühne ohne die sonst übliche Enge und eine dermaßen geniale Akustik?

Trotz der Bühnengröße traten die beiden Klangkörper zunächst nacheinander auf. Ommersheim unter der Leitung von Stefan Weber machte mit "Godspeed" den Anfang und zeigte damit musikalische "Action". Phasenweise erinnerte das Stück von Stephen Melillo an "Mission impossible". Und das kam an. Die ersten Begeisterungspfiffe machten sich im Saal bemerkbar. Der Brite Philip Sparke schrieb "Harleqin" als das Werk für Euphoniumvirtuosen schlechthin. Die Ommersheimer hatten Helmut Schilling vom Münchner Bundespolizeiorchester als Solisten für dieses besondere Werk ausgewählt. Die Stimmung steigerten sie jedoch mit "Gelato Con Caffe", was weder etwas mit Eis noch mit Kaffee zu tun hat. Vielmehr herrschte Sambafeeling in der Halle, was vom Publikum mit Bravo-Rufen goutiert wurde. Das anschließende Swing-Potpourri von Benny Godman sorgte regelrecht für Barmusik-Atmosphäre.

Die gute Laune der Konzertbesucher konnte sich so auch in Teil zwei retten, als die Ormesheimer auftraten. Dirigent Bernhard Stopp erntete mit seinen Musikern gleich für "Xenia Serda" die ersten Bravo-Rufe. Die Stimmungsgrundlage für den Solistin, nämlich für David Ascani von der Militärkapelle Luxembourg, war gegeben. "Deux Mouvements pur Saxophone Alto et Orchestra d'Harmonie": Das klingt so lieblich und leicht. War es auch. Aber die beiden Sätze hatten es in sich. Romantische Note in einem Teil und Expressionismus im andern. Ascani sorgte dafür, dass OHO Partner und nicht Begleiter war. Beim Zusammenspiel beider Klangkörper gab es dann mehre Märsche und Zugaben zum Abschluss. Ähnlich wie beim Fußball tauschten auch manche Musiker aus dem einen Verein das Sakko mit dem Kollegen aus dem anderen Orchester.

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