Der Mut, Zeichen zu setzen

Saarbrücken. Mut - Disziplin - Verantwortung. Wer diese drei Eigenschaften mitbringt und in sich trägt, kann so einiges erreichen. Dieser festen Überzeugung ist Extremsportler und Aids-Aktivist Joachim Franz. Vor etwa 200 Schülern hielt der 52-Jährige am 26

Saarbrücken. Mut - Disziplin - Verantwortung. Wer diese drei Eigenschaften mitbringt und in sich trägt, kann so einiges erreichen. Dieser festen Überzeugung ist Extremsportler und Aids-Aktivist Joachim Franz. Vor etwa 200 Schülern hielt der 52-Jährige am 26. September an der Landessportschule Saarbrücken einen Vortrag über sein Leben und erzählte von Abenteuern, die er auf seinen Reisen in der Welt erlebt hat.

In mehr als zehn Expeditionsjahren hat der Sportler zahlreiche Spenden gesammelt und Menschen geholfen. Mit seinem Vortrag wollte er die Jugendlichen nicht motivieren, sondern vielmehr davon überzeugen, dass es Spaß macht, ein Held zu sein. "Sei dein eigener Held" heißt das Projekt, das Joachim Franz gemeinsam mit vier saarländischen Sparkassen ins Leben gerufen hat. Bereits 2009 appellierte er an saarländische Schüler, soziales Engagement zu entwickeln und damit Zeichen zu setzen. Jetzt wird das Schul-Projekt erneut gestartet, und die Jugendlichen haben wieder die Möglichkeit zu zeigen, was in ihnen steckt.

Doch etwas verändern und bewirken zu wollen - und das dann auch wirklich durchzusetzen - ist nicht immer leicht. Der Motivationstrainer erinnert sich: "Vor ziemlich genau 22 Jahren stand ich vorm Spiegel und dachte nur: Mensch, das Leben ist an dir vorbeigegangen. In den letzten Jahren bist du nicht mehr nach oben gewachsen, sondern nur nach vorne." In diesem Moment habe er sich vorgenommen sein Leben zu ändern. Franz nahm über 50 Kilo ab und betrieb vier Jahre lang Hochleistungssport. Er stellte Weltrekorde auf und bestritt die härtesten Wettkämpfe. Doch irgendwann stellte er sich die Frage, ob er damit wirklich etwas bewegt hätte.

Seine Antwort: "nein". Also beschloss er, sein Leben noch einmal zu ändern und den Sport dazu zu nutzen, Zeichen zu setzen. Joachim Franz plante seine erste Expedition: Mit dem Fahrrad von Hannover zum Nordkap und zurück, um Spendengelder für den Regenwald zu sammeln. "Mir wurde klar, die Welt ist eine Sensation mit unglaublichen Möglichkeiten, und wir haben die Verantwortung dafür", erklärte er den Schülern.

Besonders engagiert sich Franz für die Aufklärung über Aids. Aber auch andere Themen liegen ihm am Herzen. So wird am 5. November eine Unterkunft in Südafrika eröffnet, die Herausgewachsenen aus dem Waisenhausalter ein neues Zuhause bietet. Das Projekt "Saarhome" ist eine Initiative aus dem Saarland.

Mit seiner humorvollen Art gelang es Joachim Franz, die Aufmerksamkeit der Schüler zu gewinnen und auch über die ernsten Seiten des Lebens zu sprechen. "Wir stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel", erklärte Joachim Franz: "Das sind Menschen, die sich uns in den Weg stellen und sagen: Das schaffst du nie." Er rief die Schüler dazu auf, diesen Menschen keine Beachtung zu schenken, sondern den Mut zu haben, anders zu werden. Der Bundesverdienstkreuzträger weiß: "Wer wirklich ein Ziel in sich trägt, wird nie aufgeben." "Wer wirklich ein Ziel in sich trägt, wird nie aufgeben."

Extremsportler

und Aids-Aktivist Joachim Franz

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