Der Lyoner darf auf dem Speiseplan stehen bleiben

Saarbrücken · TV-Ärztin Doktor Anne Fleck berät rund 200 Saarländer bei einem Vortrag, wie sie sich gesund ernähren. Auf Fett muss keiner verzichten.

 Das Publikum schenkte „Doc Fleck“ großes Vertrauen. Foto: Oliver Dietze

Das Publikum schenkte „Doc Fleck“ großes Vertrauen. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Ein Zaubertrank müsste her. So verzweifelt waren am Donnerstagabend einige Gäste in der Saarbrücker Saarlandhalle. Aber Doktor Anne Fleck ist nicht Miraculix. Sie kann keinen zusammenbrauen. Dafür aber Ratschläge geben. Und die drehen sich vor allem um eine gesunde Ernährung. "Gesundheit fängt im Kopf, im Herz und im Kochtopf an", sagt sie.

Knapp 200 Leute waren gekommen, um der aus dem Fernsehen bekannten Ärztin zuzuhören. In der NDR-Doku "Die Ernährungs-Docs" berät sie Patienten. Mehrere Bücher hat sie geschrieben. Die Warteliste für einen Termin bei ihr ist lang. Dabei habe sie nie die Absicht gehabt, im Fernsehen aufzutreten. "Dass das so ein enormer Erfolg geworden ist, macht mir zittrige Knie", erzählt sie vor heimischem Publikum. Fleck ist Saarländerin, kommt aus Saarlouis. Heute lebt sie in Hamburg. In ihrer Heimat hat sie trotzdem viele Fans. Ist sie doch eine Wunderheilerin? Ihr Auftritt in der Saarlandhalle könnte diesen Eindruck erwecken. Ohne Hemmungen vertrauten ihr die Gäste ihre Leiden vor dem Publikum an. Hoffen auf Hilfe. "Wie bekomme ich einen Behandlungstermin bei Ihnen?" Eine Frage, die an diesem Abend nicht nur einmal kam. Was macht die junge Ärztin richtig?

Sie "gibt Orientierung im Dschungel der Ernährungstipps". Sie versucht, den neuesten Stand der Forschung auf den Menschen zu übertragen. Und der lautet: Feuer frei für Fette. Sie machen schlank und schlau, wenn man die richtigen zu sich nimmt, so Flecks Theorie. Zu Beginn eine frohe Botschaft für die Saarländer: "Es muss hier keiner Angst haben, dass er ohne Lyoner leben muss." Lieber etwas Gesundes hinzufügen, statt anderes wegzulassen. An Gemüse fehle es uns allen. "Wir verlieren uns zu viel in Fragen, was ich esse, aber nicht wie und wann." Ernährung solle einfach sein, bezahlbar und vielfältig.

Häufiger sollten wir an unseren "besten Kumpel" denken - den Darm. Er sei uns hoffnungslos ausgeliefert. Deswegen: "Kauen, bis es im Mund sabbert." Klingt banal, könne aber gefährlichen Entzündungen vorbeugen.

Gekommen waren sie am Donnerstag, weil "jeder sein Päckchen zu tragen hat", wie "Doc Fleck" sagt. Einen Zaubertrank - es gibt ihn leider nicht. "Aber konzentrieren Sie sich bitte nicht auf das Kranksein, sondern auf das Gesundsein."

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