Der „Knecht“ des Kapitäns

Homburg · Nach dem 0:3 gegen Großaspach müssen die Fußballer des Regionalligisten FC Homburg am Sonntag zu Tabellenführer FSV Mainz 05 II. Dort wird wahrscheinlich der kampf- und laufstarke Lutz Radojewski wieder in die Startelf zurückkehren.

Nach der schwachen englischen Woche mit nur einem Punkt aus zwei Spielen will Fußball-Regionalligist FC Homburg an diesem Sonntag um 14 Uhr die "enttäuschende Tendenz" beenden. So nannte Trainer Christian Titz das 1:1 beim SSV Ulm und die anschließende 0:3-Heimniederlage gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Beim Tabellenführer FSV Mainz 05 II dürfte das im Bruchwegstadion allerdings keine leichte Aufgabe für die Grün-Weißen werden.

FCH-Mittelfeldspieler Lutz Radojewski erwartet einen anderen Auftritt als zuletzt. Da hatten den Saarländern gegen den schnellen Konterfußball der Großaspacher schlicht die Mittel gefehlt. "Ich denke, Mainz liegt uns besser als Großaspach, weil die mehr über das Spielerische kommen."

In der Mittelfeldzentrale machte sich dabei die Abwesenheit der Stammkräfte André Kilian und Radojewski, die bis zu ihrer Einwechslung von Mario Klinger und Abdullah Keseroglu ersetzt wurden, bemerkbar. Da Klinger, der wegen einer Erkältung in dieser Woche ohnehin kaum trainieren konnte, bei seinem ersten Einsatz gar keine Bindung zum Spiel fand und auch Keseroglu sein zweifellos vorhandenes Potenzial nicht mehr als andeuten konnte, dürfte Radojewski in Mainz wieder in die Anfangsformation zurückkehren.

Dass Titz seinen kampf- und laufstarken Abfangjäger gegen Großaspach aus der ersten Elf rotierte, erklärt der Trainer mit einem "Schlendrian", der sich bei Radojewski zuweilen einschleicht - ein Symptom, das der Spieler selbst einräumt. "Gegen Ulm habe ich nicht mein bestes Spiel gemacht. Wenn ich drei Spiele richtig gut mache, will ich es danach ein bisschen lockerer angehen. Dann reite ich zu sehr auf der Welle von Erfolgserlebnissen und muss wieder auf den Boden der Tatsachen", gibt der 21-Jährige mit einem verlegenen Lächeln zu.

Ob Keseroglu oder Kapitän Kilian neben dem eher defensiv orientierten Radojewski den etwas offensiveren zweiten Part im zentralen Mittelfeld übernehmen wird, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden. Auch Kilian konnte in dieser Woche wegen Erkältung nur sehr eingeschränkt trainieren. Radojewski sagt, dass er in jeder Konstellation spielen kann, räumt aber ein, wie wichtig Kilian für ihn ist: "Der Trainer bezeichnet ihn nicht umsonst als sein Herzstück. Er leitet mich im Spiel immer an. Und ich denke, wir passen auch als Spielertypen sehr gut zusammen." Dass Kilian ihn mitunter scherzhaft seinen "Knecht" nennt, wie er erzählt, nimmt Radojewski seinem Kapitän nicht übel: "Ich mache halt viel Laufarbeit. Es ist wichtig, dass man sich aufeinander verlassen kann, und wir verstehen uns richtig gut."

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