Der "Hans Sachs von Saarbrücken" und seine Kollegen

Saarbrücken. Dass die Förderstipendien der Landeshauptstadt Saarbrücken in jüngster Zeit organisatorisch bedingt zwei Jahre rückwirkend vergeben wurden, stiftete regelmäßig Verwirrung

 Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (rechts) und Kulturdezernent Erik Schrader (links) überreichten die Preise an Julian Bergheim, Mark Heydrich und Tanja Holzer-Scheer (von links). Foto: Iris Maurer

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (rechts) und Kulturdezernent Erik Schrader (links) überreichten die Preise an Julian Bergheim, Mark Heydrich und Tanja Holzer-Scheer (von links). Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Dass die Förderstipendien der Landeshauptstadt Saarbrücken in jüngster Zeit organisatorisch bedingt zwei Jahre rückwirkend vergeben wurden, stiftete regelmäßig Verwirrung. Damit soll nun Schluss sein: Um den Rückstand aufzuholen, würden die Förderpreise 2008 noch in diesem Jahr verliehen, versprach Kulturdezernent Erik Schrader am Montag im Rathausfestsaal anlässlich der Vergabe der Stipendien 2007.

Das aktuell auf 12 000 Euro aufgestockte Preisgeld, überreicht von Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, teilen sich drei Künstler. Für die Sparte Literatur wurde Mark Heydrich ausgezeichnet. Jury-Mitglied Hans B. Becker (FDP) lobte ihn in seiner launigen Laudatio als versierten Kurzgeschichtenerzähler in der Nachfolge Wolfgang Borcherts und als "Hans Sachs von Saarbrücken", sieht er den Poetry Slammer doch in der Tradition des Dichterwettstreits à la Meistersänger. Seine performerischen Qualitäten als Wortsportler demonstrierte Heydrich, außerdem Absolvent der Hochschule für Bildende Künste (HBK) Saar, dann auch gleich selbst mit zwei Texten.

Ebenfalls je ein HBK-Diplom in der Tasche haben Tanja Holzer-Scheer und Julian Bergheim, die im Bereich Bildende Kunst geehrt wurden. Für Holzer-Scheer, Mitglied des Gemeinschaftsateliers Hafenstraße, sprach Jurorin Tina Schöpfer (Grüne). Sie stellte "das sehr originelle Kunstverständnis" und die "intuitive Herangehensweise" der Künstlerin heraus, deren Collagen und Objekte Ergebnis der Auseinandersetzung mit der menschlichen Gestalt sind.

Die Laudatio auf Julian Bergheim - viertes Jury-Mitglied war Astrid Hub, CDU - hielt Katja Kruse (SPD). Sie würdigte das "inhaltlich geschlossene ästhetische Konzept" seiner Rauminstallationen, die bildnerischen Erzählungen glichen und von den Erkenntnissen der Psychoanalyse beeinflusst seien.

Als Renommier-Stipendiat, hat er es doch vom Förderpreisträger 1990 zum international gefragten Jazzer gebracht, durfte wieder mal Schlagzeuger Oliver Strauch herhalten, der den Festakt musikalisch umrahmte. Arbeiten der Förderstipendiaten 2007 werden ab Ende des Jahres im Kulturfoyer ausgestellt. kek

 Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (rechts) und Kulturdezernent Erik Schrader (links) überreichten die Preise an Julian Bergheim, Mark Heydrich und Tanja Holzer-Scheer (von links). Foto: Iris Maurer

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (rechts) und Kulturdezernent Erik Schrader (links) überreichten die Preise an Julian Bergheim, Mark Heydrich und Tanja Holzer-Scheer (von links). Foto: Iris Maurer

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