Der Gestaltungsbeirat soll weitermachen

Saarbrücken · Kostet 25 000 Euro im Jahr, liefert aber vorzügliche Beiträge zur Qualität der städtischen Architektur. Die Stadt möchte den Gestaltungsbeirat weiterbeschäftigen und bittet um Zustimmung des Stadtrates.

Lasst die Drei weiterarbeiten, sie haben ihre Sache vorzüglich gemacht. So lautet, auf den Punkt gebracht, das Zeugnis der Saarbrücker Stadtverwaltung für die Mitglieder des sogenannten Gestaltungsbeirates. Christian Bauer aus Luxemburg, Ferdinand Heide aus Frankfurt und Prof. Jens Wittfoht aus Stuttgart haben den Auftrag, die Qualität von Städtebau und Architektur in der Landeshauptstadt zu sichern, und zwar als bestelltes beratendes Gremium. Entlohnt werden sie auf Honorarbasis. Für fünf Sitzungen im Jahr sind 25 000 Euro im Haushalt eingestellt. Nun geht es heute im Stadtrat darum, ihre Beratertätigkeit für zwei weitere Jahre in Anspruch zu nehmen, nachdem die im März 2014 begonnene Beiratsperiode endet.

In bislang zehn Sitzungen in zwei Jahren hat sich der Gestaltungsbeirat mit 40 Bauvorhaben befasst. Die Vorschläge für eine Beratung gingen in der Regel von der Verwaltung aus, aber auch die Bauherrschaft oder Planer konnten die Befassung anregen, um die Qualität ihrer Arbeit von einer neutralen Instanz bewerten zu lassen. Das Procedere läuft so ab, dass am Vortag der Sitzung die Baugrundstücke besichtigt werden, am Sitzungstag behandelt das Trio die Projekte in jeweils etwa 30 Minuten. An den Sitzungen nehmen die Bauexperten der Fraktionen sowie Mitarbeiter von Unterer Bauaufsicht , Amt für Stadtgrün, Stadtplanungsamt und Liegenschaftsamt teil.

Ausweislich einer Auflistung des Baudezernates sind von den 40 Bauvorhaben - 19 im Jahr 2014, 13 im Jahr 2015 und bislang acht in 2016 - fünf noch nicht abschließend beraten. Nicht zur Umsetzung empfohlen wurden nur drei Projekte, eines wurde vom Bauherren zurückgezogen, alle anderen Beratungen sind abgeschlossen mit positivem Votum oder mit Verweis auf die weitere Betreuung durch Bauaufsicht und Stadtplanungsamt. In den überwiegenden Fällen genügten zwei Beiratstermine, die häufigste Behandlung waren fünf Termine für ein Projekt. Als positive Beispiele für die Arbeit des Beirates wurden das Gesundheitszentrum Kieselhumes, der Neubau der Krankenkasse IKK am Eurobahnhof, die Wohnbebauung am Eschberg und die Erweiterung des Seniorenhauses St. Elisabeth in Dudweiler genannt.

Die Beratung und Diskussion der Vorhaben werde geschätzt und von den meisten Bauherren positiv aufgenommen, heißt es in der Stellungnahme an den Stadtrat. Die kritischen Anmerkungen des Beirates führten in der Regel zu einer Überarbeitung und Verbesserung von Qualität und Wirtschaftlichkeit, die auch von der Bauherrschaft und den Planenden bestätigt werde. Nur in Einzelfällen seien die Hinweise nicht beachtet worden, die Vorhaben würden dann nach dem Regelverfahren der Genehmigung geprüft. Auch Untere Bauaufsicht und Stadtplanungsamt begrüßten die Beratung durch den Beirat bei wichtigen und schwierigen Bauvorhaben, weil durch sie die Gespräche mit der Bauherrschaft positiv unterstützt und bestätigt würden. Die Bearbeitung vereinfache sich bei abgestimmten Vorhaben.

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