Der Gärtner pflegt das Grab

Saarbrücken · Mehr Urnen und weniger Zeit für die Grabpflege: Ein bundesweiter Trend, dem man jetzt auf dem Burbacher Waldfriedhof gerecht wird. Dort finden die Toten neuerdings in einer parkähnlichen Anlage die letzte Ruhe, um die sich die Angehörigen nicht kümmern müssen.

 Auf dem Waldfriedhof wurde ein Memoriam-Garten mit 70 Grabstätten angelegt. Hier jätet Markus Monzel das Unkraut. Foto: Becker&Bredel

Auf dem Waldfriedhof wurde ein Memoriam-Garten mit 70 Grabstätten angelegt. Hier jätet Markus Monzel das Unkraut. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Vor circa drei Wochen wurde der Memoriam-Garten, auch Erinnerungsgarten, auf dem Burbacher Waldfriedhof fertiggestellt. Der Friedhof folgt einem bundesweiten Trend, für die Urnenbestattungen eine neue Form anzubieten. Die öffentliche Freigabe folgt noch in diesem Monat.

Nach dem Memoriam-Garten in Dudweiler, der der erste in der Region war und inzwischen sogar erweitert wird, gibt es in Deutschland dann 65 dieser Einrichtungen. Im Memoriam-Garten werden Urnen nicht in Reih und Glied oder an einer sterilen Urnenwand beigesetzt, sondern in einer parkähnlichen Parzelle, die von Gärtnern gepflegt wird.

"Obwohl der Garten für die Öffentlichkeit noch nicht offiziell freigegeben wurde, gibt es bereits viele Nachfragen. Ich hoffe, dass dieser genauso gut ankommt wie sein Vorgänger in Dudweiler", sagt Markus Monzel, Inhaber der Gärtnerei Monzel in Burbach. Die Ruhestätte bietet auf insgesamt 400 Quadratmetern Platz für zehn Sarggräber und circa 60 Urnengräber: "Die Gräber gehen ineinander über und benötigen viel Pflege. Sie werden saisonal bepflanzt, und das Unkraut muss ständig gezupft werden", sagt Monzel, der auf das Service-Paket aufmerksam macht. Denn dieses beinhaltet die ständige Wartung und Dauergrabpflege der Anlage, die seine Gärtnerei übernimmt. Und das für die gesamte Dauer der Grabnutzung.

Wer den Friedhof besucht, sollte also immer ein sauberes Grabfeld vorfinden. Bundesweit geht die Zahl der Erdbestattungen zurück, die Krematorien haben Hochkonjunktur. Jetzt kann man die Urne auch in Burbach in einem Garten, der zum Friedhof gehört, würdevoll bestatten.

Die Ruhestätten gibt es bereits seit rund acht Jahren. Eine Marktlücke: "Anders als im Friedwald sind sie personalisiert, und man muss sich nicht darum kümmern. Das ist vor allem für Angehörige, die weiter weg wohnen, beruflich ausgelastet oder körperlich einfach nicht mehr in der Lage sind, von Vorteil", sagt Monzel. Vor fünf Jahren habe er dem zuständigen Amt diese Idee vorgelegt. Jetzt werde sie nach der großen Akzeptanz in Dudweiler auch in Burbach umgesetzt. (Ein Bericht über den Memoriam-Garten auf dem Friedhof Dudweiler folgt).

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