Der fiese Griff in fremde Taschen

Saarbrücken. Advent, Advent: Wir schnuppern Glühweinduft. Diebe wittern Beute. Sie greifen gern dort in fremde Taschen, wo sich die Massen tummeln und tauchen in Sekunden mit ihrer Beute unter. Zurück bleiben verstörte, verbitterte Opfer, denen die Vorfreude aufs Fest genommen ist. Die Saarbrücker Polizei tut etwas gegen dieses illegale "Weihnachts-Geschäft"

Saarbrücken. Advent, Advent: Wir schnuppern Glühweinduft. Diebe wittern Beute. Sie greifen gern dort in fremde Taschen, wo sich die Massen tummeln und tauchen in Sekunden mit ihrer Beute unter. Zurück bleiben verstörte, verbitterte Opfer, denen die Vorfreude aufs Fest genommen ist.

Die Saarbrücker Polizei tut etwas gegen dieses illegale "Weihnachts-Geschäft". "Sicherer Weihnachtseinkauf" heißt bis Heiligabend ihre Kampfansage an alle, die im Getümmel klauen wollen. 15 Opfer von Taschendieben gab es mindestens seit Anfang November in der Innenstadt. "Und während der Weihnachtseinkäufe steigt die Zahl der Taschendiebstähle meist noch einmal deutlich", sagte am Freitag ein Sprecher der Polizei in der Karcherstraße.

Seine Kollegen wollen den Dieben deshalb gerade jetzt das Leben schwer machen. Die Kontaktpolizei aus der Karcherstraße ist an diesem Samstag ab 14 Uhr mit einem Infostand in der Bahnhofstraße. Jeder könne sich dort Rat holen, sagt Polizeisprecher Klaus Ruffing. "Weil wir nicht überall sein können, sollte jeder einfache Ratschläge beherzigen, um sich vor Dieben zu schützen." Ruffing mahnt, im Gedränge aufzupassen, sei es in Kaufhäusern, in der Fußgängerzone, auf den Weihnachtsmärkten, in Bussen und Bahnen, an Haltestellen und Bahnsteigen. 2008 seien 88 der insgesamt 305 Taschendiebstähle im Oktober, November und Dezember verübt worden. 2009 sollen die Zahlen gegen Jahresende nicht erneut explodieren.

Ruffing und seine Kollegen empfehlen: "Tragen Sie Wertsachen, Handys, Geld und Scheckkarten eng am Köper. Dasselbe gilt für Handtaschen."

Niemand solle das ganze "Weihnachtsgeld" mit sich herumtragen, sondern nur so viel Bares mitnehmen wie unbedingt nötig. "Lassen Sie sich beim Bezahlen nicht in den Geldbeutel und am Geldautomaten nicht über die Schulter schauen. Nehmen Sie Begleiter mit, die Ihnen im Wortsinn den Rücken freihalten."

Außerdem gehöre die Geldbörse nicht in Einkaufswagen oder auf Theken. Und die Geheimzahl für die Girokarte dürfe nie auf einem Zettel stehen, der dem Dieb gleich mit in die Hände fällt.

Und was ist, wenn jemand einen Gauner auf frischer Tat ertappt? "Sollten Sie das bemerken, dann schimpfen oder schreien Sie. Lärmende Opfer schrecken ab, erhöhen das Entdeckungsrisiko." Und noch was: "Lassen Sie keine Wertsachen, Taschen, Mobiltelefone und ähnliches offen im Auto liegen. Dies gilt auch bei kurzen Besorgungen. Denn Diebe brauchen nur Sekunden."

Stichwort

Bestohlen - was nun? Polizeisprecher Klaus Ruffing: "Diebstahlsopfer erreichen die Polizei über den Notruf 110, in der Saarbrücker Innenstadt auch unter Telefon 9 62 22 33. Ist Ihnen die Scheckkarte abhanden gekommen, dann können Sie den 24-Stunden-Service verschiedener Unternehmen unter der zentralen Telefonnummer 116116 erreichen." ole

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