Denkmalschutz verzögert Arbeiten

Homburg · Uralte Balken im Obergeschoss des Gasthauses „Zum Storchen“ in der Homburger Altstadt machen den Planern eines Museums das Leben schwer. Es gibt Auflagen, die das Projekt erschweren können.

 Die lange Geschichte der geplanten Sanierung des „Storje“ bekommt ein neues Kapitel, nun sind historisch bedeutsame Balken im Bau am Marktplatz gefunden worden. Foto: Thorsten Wolf

Die lange Geschichte der geplanten Sanierung des „Storje“ bekommt ein neues Kapitel, nun sind historisch bedeutsame Balken im Bau am Marktplatz gefunden worden. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Stutzt der saarländische Denkmalschutz der geplanten Sanierung des Homburger Traditionsgasthauses "Zum Storchen" die Flügel? Diesen Eindruck könnte man gewinnen. Denn zwischenzeitlich hat sich herausgestellt, dass der seit den 1990-er Jahren unter Denkmalschutz stehende Bau am historischen Homburger Marktplatz im Innenbereich historisch bedeutsames Balkenwerk aus dem 17. Jahrhundert aufweist.

Nun stellt sich die Frage, ob dieses aus Sicht des Landesdenkmalamtes wohl schützenswerte Gut die geplante Nutzung des "Storje" als Museum für Siebenpfeiffer und Wirth, als Gastronomie sowie als neues Zuhause für die Denkmalpfleger von Stadt und Kreis in Frage stellt. Hinter vorgehaltener Hand wurde diese Vermutung in der Stadt schon mal kolportiert. Doch im Gespräch mit unserer Zeitung machten gestern sowohl Landrat Clemens Lindemann als auch Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (Stadt und Kreis sind gemeinsam mit der Kreissparkasse Saarpfalz Träger der Stiftung als Eigentümer des "Storje") klar, dass man an den gegenwärtigen Plänen ungeachtet des nun gemachten Fundes festhalte.

"Es gibt jetzt die entsprechenden Hinweise des Denkmalschutzes. Und die müssen wir nun mit der geplanten Nutzung in Übereinstimmung bringen", gab Lindemann gestern die aktuelle Marschrichtung vor. "Wir halten an unserem Ziel fest, auch wenn es vielleicht jetzt etwas mehr kostet." Gegenwärtig, so Karl-Heinz Gehring, Hauptamtsleiter der Kreisverwaltung, lägen die geplanten Gesamtkosten bei vier Millionen Euro. Im Detail liegen die Herausforderungen wohl im ersten Obergeschoss, also dort, wo nach den aktuellen Plänen die Denkmalpfleger von Stadt und Kreis ihr neues Zuhause haben sollen. Lindemann: "Wir wissen gegenwärtig nur, dass wir in diesem Bereich uralte Balken haben und wir möglicherweise die aktuelle Raumplanung verändern müssen." Definitiv kenne man mögliche Auflagen aber noch nicht, "wir haben das nötige Schreiben beim Landesdenkmalamt angemahnt, es ist aber noch nicht da", so Gehring.

Gefragt, ob es einen Punkt gebe, an dem man seitens der Stiftung das Projekt aufgebe, so wenn die Auflagen des Landesdenkmalamtes im schlimmsten Fall die geplante Nutzung unmöglich erschienen ließen, sagte Lindemann: "Diesen schlimmsten Fall gibt es nicht. Es wird eine Einigung in einem vertretbaren Kostenrahmen geben, die unsere Zielvorstellungen umsetzt."

Bleibt die seit Jahren wiederkehrende Frage, wann es mit der Sanierung denn nun endlich losgeht. "Durch die aktuelle Entwicklung gibt es nun Gesprächsbedarf mit dem Landesdenkmalamt. Das geht erfahrungsgemäß nicht von heute auf morgen", gestand Lindemann ein. "Aber der sanierte ‚Storje' kommt, auch wenn ich ihn bis zum Ende meiner Amtszeit im kommenden Jahr wohl nicht mehr einweihen werde." Und auch der Beginn der Arbeiten stehe nun noch nicht fest.

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