„Den Stöpsel aus der Badewanne Saar gezogen“

Saarbrücken · Zwei Stunden lang hielt die Burbacher Schleuse am späten Mittwochnachmittag kaum Wasser. Die Folge: In Saarbrücken sank der Pegel innerhalb kürzester Zeit um gut einen halben Meter. Für Fische und Boote bestand keine Gefahr, beteuerte das Wasser- und Schifffahrtsamt gestern.

 Im Osthafen hatten plötzlich nicht mehr alle Boote Wasser unterm Kiel. Foto: Werner Müller

Im Osthafen hatten plötzlich nicht mehr alle Boote Wasser unterm Kiel. Foto: Werner Müller

Foto: Werner Müller
 Durch den sinkenden Pegel kam dieses Schiff in Schräglage.

Durch den sinkenden Pegel kam dieses Schiff in Schräglage.

 Die Saar verschwand, Schrott wurde sichtbar. Fotos: Dieter Reif

Die Saar verschwand, Schrott wurde sichtbar. Fotos: Dieter Reif

"Und plötzlich war die Saar weg." So kam es jedenfalls SZ-Leser Werner Müller vor. In Völklingen hatte die Saar am Mittwochnachmittag "eine ungewöhnlich starke Strömung", berichtet er. "Schlammbraunes Wasser" rauschte vorbei. "In Saarbrücken dagegen nahm der Pegel rapide ab. Schließlich lief am frühen Abend auch das Wasser aus dem Saarbrücker Osthafen ab und die ersten Boote lagen auf dem Trockenen", hat er beobachtet.

Dieter Reif, der in der Initiative zur Rettung der Güdinger Schleuse aktiv ist, vermutete beim Anblick des sinkenden Pegels: "Irgendein Scherzbold hat doch tatsächlich den Stöpsel aus der Badewanne Saar gezogen. Jetzt wird die Saar leerlaufen und verkümmert zum Rinnsal."

So schlimm wurde es dann doch nicht. Nach etwa zwei Stunden war das "Auslaufen der Badewanne Saar" gestoppt, teilte Elisabeth Richrath, die stellvertretende Leiterin des Wasser- und Schifffahrtsamts Saarbrücken , gestern auf SZ-Anfrage mit. Etwa zwischen 14.30 und 16.30 Uhr sei mehr Wasser abgeflossen als normal, sagt sie.

Das Problem sei an der Schleuse in Rehlingen entstanden. Dort habe es "eine kleine Betriebsstörung gegeben", die sich auf die Schleuse Saarbrücken ausgewirkt habe. Diese Schleuse zwischen Burbach und Luisenthal wird nämlich von Rehlingen aus ferngesteuert. Das technische Problem in Rehlingen wurde also zum Problem in Saarbrücken . Gut einen halben Meter sei die Saar im Stadtgebiet gefallen, sagt Richrath. Dieter Reif spricht von stellenweise einem Meter.

Eine Gefahr für Fische und Boote habe nicht bestanden, sagt Richrath. Das Amt sorge auf der Saar "generell für zwei Meter Verkehrssicherungstiefe". Dadurch sei der sinkende Pegel nicht kritisch gewesen.

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