Deep Schrott ließ im Jazzclub Milestones das Parkett wackeln

Saarbrücken. Projekte hiesiger Künstler mit Kollegen von außerhalb zu fördern und so die überregionale Vernetzung voranzutreiben - das ist ein zentrales Ziel der Saarbrücker Sommermusik. Höchst plastisch vor Augen und Ohren führte das am Freitag der Termin The Lucky Punch

Saarbrücken. Projekte hiesiger Künstler mit Kollegen von außerhalb zu fördern und so die überregionale Vernetzung voranzutreiben - das ist ein zentrales Ziel der Saarbrücker Sommermusik. Höchst plastisch vor Augen und Ohren führte das am Freitag der Termin The Lucky Punch. Im voll besetzten Jazzclub Milestones im Domicil Leidinger trafen sich Jazzer aus unseren Breiten und aus Nordrhein-Westfalen. NRW war vertreten durch die Mitglieder von Wollie Kaisers (Köln/Saarbrücken) Deep Schrott, der Welt wohl einzigem Bass-Saxofon-Quartett, das am Tag darauf seinen abendfüllenden Auftritt im Theater im Viertel hatte. Im Leidinger ließ Deep Schrott nun gleich zum Auftakt das Parkett wackeln. Startnummer war Kaisers ausgezeichnete Version des Beatles-Krachers "Helter Skelter" (1968), der wahrscheinlich ersten Heavy-Metal-Nummer überhaupt. Es folgten durchaus filigrane Noten aus den Ensemble-Reihen und ein orchestrales Arrangement von Led Zeppelin's "Stairway to heaven". Das Gros des von überbordender Spiellaune und pointiertem Witz geprägten Abends gestalteten frei improvisierende Duos, bei denen jeweils beide Regionen vertreten waren: Andreas Kaling (Sax; aus Bielefeld) und Stefan Scheib (Kontrabass) verflochten Power, Rhythmus und gesangliche Momente. Georg Ruby (Klavier; Jazzchef der Saar-Musikhochschule) griff beim Tête-à-tête mit Dirk Raulf (Sax; Köln) eifrig in den Saitenkasten. Jan Klare (Sax; Münster) und Dirk Peter Kölsch von der Mosel (Schlagzeug) steigerten sich zum krachenden Fortissimo. Chris Klein, ein leider viel zu selten präsenter Saar-Gitarrist, griff im Verbund mit Kaiser (Sax) ins Trickkistlein seiner Sound-Effekte. Im gemeinsamen Finale beschworen dann alle nochmal die körperlich fühlbare Nähe des geballten Blechs der Bläser-Jumbos zum Metal-Genre. Begeisterter Applaus. uhr

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