Datenschutz soll am Infotresen nicht auf der Strecke bleiben

Saarbrücken. Im Sozialen Dienstleistungszentrum am Saarbrücker Schlossplatz warten jeden Morgen etliche Menschen auf Hilfe. So kommen Bürger aus dem Regionalverband dorthin, die Sozialhilfe beantragen wollen. Andere suchen in Deutschland Asyl und haben Fragen zu ihrem Verfahren. Auch SZ-Leser-Reporterin Vita Zingale muss öfter in dieses Anfang des Jahres eröffnete Zentrum

Saarbrücken. Im Sozialen Dienstleistungszentrum am Saarbrücker Schlossplatz warten jeden Morgen etliche Menschen auf Hilfe. So kommen Bürger aus dem Regionalverband dorthin, die Sozialhilfe beantragen wollen. Andere suchen in Deutschland Asyl und haben Fragen zu ihrem Verfahren. Auch SZ-Leser-Reporterin Vita Zingale muss öfter in dieses Anfang des Jahres eröffnete Zentrum. Denn das Vormundschaftsgericht hat sie zur Betreuerin bestellt.

Und Zingale weiß, was bis zum Gespräch mit dem Sachbearbeiter zu tun ist: Der Kunde zieht zunächst eine Nummer, nimmt im Warteraum Platz, bis er zur Infotheke im selben Raum gerufen wird. Genau das, sagt Zingale, sei das Problem. Denn an dieser Theke kämen Details wie das Einkünfte von Menschen zur Sprache, und die in der Nähe Sitzenden bekämen alles mit. Erst danach gehe die Beratung in abgetrennten Büros weiter. "Das ist nicht im Sinne des Datenschutzes", sagt unsere Leser-Reporterin.

Stefan Kiefer, der Pressesprecher des Regionalverbandes, erklärt, es sei von Fall zu Fall unumgänglich, Details vorab zu klären.

Die Mitarbeiter müssten ja wissen, worum es geht, um den Kunden zum richtigen Sachbearbeiter schicken zu können. Betroffene müssten allerdings keinesfalls über heikle Details Auskunft geben. "Es besteht jederzeit die Möglichkeit, um ein Vier-Augen-Gespräch zu bitten", sagt Kiefer. Es dürfe nicht sein, dass es an der Diskretion hapert. Die Mitarbeiter würden in Zukunft besonders dafür sorgen, Situationen dieser Art zu vermeiden. nah

Den Tipp für diesen Artikel erhielten wir von unserer Leser-Reporterin Vita Zingale. Wenn auch Sie SZ-Leser-Reporter werden wollen, wenden Sie sich per SMS/Fax an Telefon (06 81) 5 95 98 00 oder per E-Mail an "leserreporter@sol.de".

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