Das Zweite lässt im Saarland morden

Saarbrücken · Diese Woche haben die Dreharbeiten zum ZDF-Krimi „In Wahrheit – Mord am Engelsgraben“ begonnen. Drei Kommissare müssen das Rätsel um eine tote Prostituierte an der Saarschleife lösen. Lange hatte die Landespolitik mehr ZDF-Produktionen aus dem Saarland eingefordert.

 Zwei von drei neuen Kommissaren für das Saarland: Rudolf Kowalski und Christina Hecke ermitteln im ZDF-Krimi „In Wahrheit – Mord am Engelsgraben“, der in der Region gedreht wird. Foto: ZDF/Manuela Meyer

Zwei von drei neuen Kommissaren für das Saarland: Rudolf Kowalski und Christina Hecke ermitteln im ZDF-Krimi „In Wahrheit – Mord am Engelsgraben“, der in der Region gedreht wird. Foto: ZDF/Manuela Meyer

Foto: ZDF/Manuela Meyer

Kaiserwetter fürs Morden gab's auf jeden Fall schon mal: Sonniger hätte der Drehstart der Firma Network Movie für den großen ZDF-Krimi aus dem Saarland kaum sein können. Am Dienstag ging's los für "In Wahrheit - Mord am Engelsgraben". Wo genau hier die Kameras aufgestellt werden, behandeln die Mainzelmännchen aber als Verschlusssache: Man will bis Ende September keinen unnötigen Rummel am Set. Die schönste Kurve des Saarlandes wird jedoch garantiert in dem 90-Minüter zu sehen sein. Geht es doch um einen Mord an einer Prostituierten an der Saarschleife; der Ausstrahlungstermin steht allerdings noch nicht fest.

Für die Saarbrücker Kommissare Judith Mohn (Christina Hecke) und Freddy Breyer (Robin Sondermann) entspinnt sich eine verzwickte Täterhatz. Sie recherchieren zunächst im Fernfahrermilieu, stoßen aber bald auch auf Hinweise, die einen neun Jahre zurückliegenden Fall betreffen - als die 16-jährige Marie beim Trampen verschwand. Ohne Ex-Kommissar Markus Zerner (Rudolf Kowalski), der damals ermittelte, kommen Mohn und Breyer nicht weiter.

Die 37-jährige Stuttgarterin Christina Hecke, die die Kriminalkommissarin Judith Mohn spielt, war bereits in diversen "Tatorten" und in "Wilsberg" zu sehen. Der Hamburger Robin Sondermann (32) hat vor allem als Theater-Mime einen guten Namen, spielte bereits im Salzburger "Jedermann". Prominenter noch sind die Nebenrollen besetzt - etwa mit Anna Loos ("Die Stadt und die Macht") und Christian Berkel ("Die Ermittler", "Der Untergang"). Regie führt Miguel Alexandre, der unter anderem die Udo-Jürgens-Biografie "Der Mann mit dem Fagott" in Szene setzte. Ein lupenreiner Saarland-Krimi wird es freilich nicht. Auch Schloss Saarstein in Serrig (Kreis Trier-Saarburg) ist ein Schauplatz.

Der Saarschleifen-Mord hat zudem eine politische Vorgeschichte. Jahrelang hatten Landespolitiker moniert, zu wenige ZDF-Produktionen kämen aus dem Saarland. Der frühere CDU-Politiker und heutige Direktor der Landesmedienanstalt, Uwe Conradt , bohrte hartnäckig nach. Und nun wird mit dem Krimi ein Anfang gemacht; Fortsetzung denkbar. Mancher in der Landespolitik hofft da schon auf den Münster-Effekt. Seit ein "Tatort" und die ZDF-Reihe "Wilsberg" aus der nordrhein-westfälischen Stadt kommen, strömen jede Menge Krimi-Touristen nach Münster. Verlockend mörderisch.

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