Das „Trompetenblech“ ist noch zu haben

Saarbrücken · Es gibt sie also doch noch: Kaugummiautomaten, die neben Süßem auch Schmuckstücke beinhalten, die Erwachsene früher abfällig als „Trompetenblech“ bezeichneten. Die SZ-Leser Hermann-Josef Anton und Wolfgang Thomas lieferten die Beweisfotos.

 Der Kaugummi-Automat auf dem Homburg. Foto: Anton

Der Kaugummi-Automat auf dem Homburg. Foto: Anton

Foto: Anton
 Es gibt noch Kaugummis wie dieses mit Beutestück, das die SZ-Kolumne „Mitten im Leben“ der Vorwoche ziert. Foto: Wolfgang Thomas

Es gibt noch Kaugummis wie dieses mit Beutestück, das die SZ-Kolumne „Mitten im Leben“ der Vorwoche ziert. Foto: Wolfgang Thomas

Foto: Wolfgang Thomas

Die Kolumne "So kann's gehn" aus der vergangenen Woche hat viele freundliche Mails von Lesern nach sich gezogen. Es ging um die vermeintlich ausgerotteten Kaugummiautomaten mit glitzernden Ringen und diesbezüglich auch um die Auffassung von Hygiene damals und heute.

Nicht schlecht gestaunt haben wir, als uns Hermann-Josef Anton ein paar Fotos zukommen ließ, auf denen ein noch existierender Kaugummiautomat zu sehen ist. Der Leser fügte hinzu, dass dieser in der Liebigstraße im Saarbrücker Wohnviertel Am Homburg steht - seit über 40 Jahren. Die Chance, dem Automaten einen "güldenen" Ring, zu entlocken, sei wohl auch gegeben. Das Material wurde von den Erwachsenen abfällig als "Trompetenblech" bezeichnet.

Kaugummi und heiß begehrte Schmuckstücke von früher sind also nicht ausgestorben. Das beweisen auch die Bilder, die uns Wolfgang Thomas aus St. Johann zugesandt hat. Er entdeckte einen Kaugummi-Automaten an der Bushaltestelle zwischen Breite Straße und Paul-Schmook-Straße in Malstatt. Diesbezüglich verweist Wolfgang Thomas auch auf das Buch ",Saarbrücker Spurensuche" von Florian Brunner und Markus Philipp, wo unter anderem dem Süßigkeitenspender von anno dazumal ein Kapitel gewidmet ist. Mitgeliefert hat unser Leser auch den Beweis, dass die Kaugummis und Ringe mit bunten Steinen immer noch ausgegeben werden, "für sage und schreibe zehn Cent". Das Foto seiner "Beute" haben wir hier abgedruckt. Im Übrigen kamen auch noch E-Mails mit Anmerkungen zur Hygiene von damals und heute an. Wobei es durchweg Kritik hagelte an dem heute gelegentlich übersteigerten Reinlichkeitswahn.

Und eine Frau aus Neunkirchen erzählte uns, dass ihr Enkelkind an Ostern zu Besuch war. Das Heidelberger Mädchen kenne keine Kaugummiautomaten, doch in Neunkirchen gebe es noch welche. Und so sei einiges von ihrem Taschengeld darin verschwunden.

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