Das Sparschwein kriegt noch täglich Futter

Saarbrücken · Bei Zinsen nahe der Null-Linie fällt vielen das Sparen schwer. Abgeschworen haben viele der Reserve auf der hohen Kante keineswegs. Nur bleibt dafür am Ende des Monats oft genug nichts mehr übrig.

 Cent für Cent zum Ziel. Viele Saarbrücker nehmen diesen mühseligen Weg zur nächsten Anschaffung auf sich. Foto: Marc Prams

Cent für Cent zum Ziel. Viele Saarbrücker nehmen diesen mühseligen Weg zur nächsten Anschaffung auf sich. Foto: Marc Prams

Foto: Marc Prams

Schon seit Jahrhunderten ermuntern Redensarten den Menschen zum Sparen. Denken wir nur an: "Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."

Viele Saarbrücker nehmen das für bare Münze und horten ihr Kleingeld zu Hause. Doch wie sparen die Bürger der Landeshauptstadt denn genau? Wir haben uns in der Innenstadt umgehört.

"Ich spare gar nicht", sagt Ivan Stoycher. Der Saarbrücker Student gibt alles gleich aus, da er während des Studiums kaum etwas übrig hat. "Wenn ich sparen könnte, dann würde ich mir ein Sparschwein zulegen. Ich traue mir selbst mehr als einer Bank", sagt der 23-Jährige.

Isabelle Brenner verteilt ihr Erspartes auf ein Sparkonto und ein Sparschwein. "Ein richtiges klassisches Sparbuch lohnt sich bei den niedrigen Zinsen ja gar nicht mehr", sagt die 49-jährige Friseurmeisterin, die zum Shoppen in Saarbrücken unterwegs ist.

Ihre Tochter Anna Brenner ist vor kurzem umgezogen und zurzeit in der Ausbildung zur Friseurin. "Mein Geld kommt zuerst ins Sparschwein. Und wenn das voll ist, bringe ich es zur Bank. Ich habe auch zwei Sparbücher, die ich momentan aber eher plündere, als sie zu füllen", verrät die 21-Jährige lachend. Ihr Erspartes gehe hauptsächlich für die Miete und die Lebensmittel drauf.

Das Geld von Claudia Schneider liegt auf einem Sparkonto: "Da ist es sicher, und ich habe es nicht griffbereit. Das bedeutet, dass ich es nicht direkt ausgeben kann", sagt die Saarbrückerin lachend. Sie bestücke regelmäßig eine herzförmige Spardose mit Kleingeld, um den Geldbeutel etwas zu erleichtern. Sobald die Dose voll ist, bringt die 51-jährige Reinigungskraft das Geld auf die Bank.

"Ich habe ein einfaches Sparkonto, weil es bequem ist", sagt Yannik Goergen (25). "Mein Kleingeld kommt in eine große Flasche, die noch lange nicht voll ist. Für die Münzen habe ich keine spezielle Verwendung. Sobald die Flasche voll ist, bringe ich alles auf mein Konto", sagt der Saarbrücker Student.

Für Eric Brill aus Saarbrücken ist das Sparschwein veraltet. Er spart sein Geld ebenfalls auf der Bank. "Von meinem Konto wird jeden Monat ein gewisser Betrag abgebucht, der auf meinem Sparbuch landet." Der 50-jährige Beamte spart für nichts Bestimmtes: "Ich lege einfach gern etwas Geld auf die Seite für größere Anschaffungen." Sein Kleingeld sammelt er in einer Lutscherdose.

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