„Das Schlimme ist die Machtlosigkeit, die viele Jugendliche empfinden“

Saarbrücken · „Jugendarbeit ohne Diskriminierung!?“ heißt eine Broschüre, die Ergebnisse des Projektes „QuarteT – Quartiere eröffnen Teilhabe“ berücksichtigt. Sie soll helfen, zu verhindern, dass Jugendliche andere Jugendliche ausschließen.

Drei Jahre lang haben die Teilnehmer des Projekts "QuarteT - Quartiere eröffnen Teilhabe" daran gearbeitet Benachteiligungen und Diskriminierungen junger Menschen abzubauen. Am Montag, 17. November, ging die Abschlussveranstaltung über die Bühne. Das Ziel des Projektes war es, mit Jugendlichen über ihre Erfahrungen und Haltungen zum Thema Diskriminierung zu reden. Darüber hinaus versuchte man unter anderem, an Schulen heranzutreten, um die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. Viele Jugendliche, die an diesem Projekt beteiligt waren, haben selbst schon Erfahrungen mit Diskriminierung gemacht, wie "QuarteT"-Projektleiterin Karin Meißner im Gespräch mit der SZ erklärte. "Das Schlimme dabei ist die Machtlosigkeit, die viele Jugendliche empfinden, wenn sie so etwas mitbekommen", sagte Meißner . Dabei muss Diskriminierung nicht zwangsläufig auf einer bösen Absicht beruhen. Laut Meißner entsteht sie oft, weil Jugendliche unreflektiert handeln und sich nicht darüber bewusst sind, was sie sagen. Dennoch kritisierte sie: "Menschen, die Dinge, wie "Ich bin doch nicht schwul" sagen, haben ein bestimmtes Bild von Normalität und dadurch auch ein Bild davon, was nicht normal ist." Das Projekt "QuarteT", versucht genau das zu ändern, speziell im Bereich der Jugendarbeit . In Kürze erscheint die Publikation "Jugendarbeit ohne Diskriminierung !? - Ein Leitfaden für die Praxis", die Methoden und Kriterien nennt, die in der Jugendarbeit beachtet werden sollten, damit Diskriminierung erst gar nicht aufkommt. Um dieses Projekt auf die Beine zu stellen, kooperierte die Fachstelle Antidiskriminierung und Diversity Saar des bfw-Unternehmens für Bildung mit dem Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken , mit der Gemeinde Schmelz und dem Verband Saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung "juz-united". Gefördert wurde das Ganze durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds.

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