Das Saarland setzt aufs „Nachbarschaftslotto“

Saarbrücken · Lotto spielen mit der Adresse statt mit Glückszahlen: Das Saarland wird voraussichtlich im Jahr 2018 das sogenannte Nachbarschaftslotto einführen. Dabei können diejenigen profitieren, die in der Nähe des Gewinners wohnen.

 Beim Nachbarschaftslotto entscheiden nicht Glückszahlen, sondern Geo-Koordinaten. Foto: dpa

Beim Nachbarschaftslotto entscheiden nicht Glückszahlen, sondern Geo-Koordinaten. Foto: dpa

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Mit der eigenen Wohnadresse Geld gewinnen - das ist die Idee der sogenannten Nachbarschaftslotterie. Dabei kann es sich auch im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen, wenn man in der Nähe des Hauptgewinners wohnt. Bei dieser "Geo"-Lotterie nehmen zahlende Spieler nicht mit Glückszahlen, sondern mit ihrer Adresse teil. Wer mitmacht, erhält für die Wohnadresse eine Geo-Koordinate, der eine Losnummer zugeordnet wird. Jede Woche soll dann ein garantierter Hauptgewinn von 100 000 Euro ausgelost werden. Alle weiteren Gewinne von 10 bis 10 000 Euro verteilen sich auf diejenigen Teilnehmer, deren Wohnsitz dem des Hauptgewinners am nächsten liegt. Genauer: Je näher ein Spielteilnehmer zum Hauptgewinner wohnt, desto höher fällt sein Gewinn aus. Nach Angaben einer Sprecherin von Saartoto soll dieses Nachbarschaftslotto voraussichtlich im ersten Halbjahr 2018 im Saarland eingeführt werden.

Das Saarland ist eines von vier Bundesländern, die die Geo-Lotterie anbieten wollen. In Baden-Württemberg soll es bis Ende des Jahres Realität werden. Derzeit werde am Markenauftritt gearbeitet, sagte ein Sprecher von Lotto Baden-Württemberg der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Rheinland-Pfalz will zunächst die Erfahrungen aus Bad Württemberg abwarten. Das "Geolotto" könnte dann nach Angaben des Finanzministeriums in Mainz ebenso wie im Saarland frühestens 2018 starten. In Bayern gibt es noch keinen Termin für den Startschuss. Ein solches Projekt brauche viel Vorlaufzeit, heißt es in der Staatlichen Lotterieverwaltung Bayern.

Dass es im Saarland noch rund anderthalb Jahre bis zur Einführung dauern wird, begründet Saartoto unter anderem mit den dazu notwendigen Software-Anpassungen. Zudem seien Investitionskosten in mittlerer sechsstelliger Höhe von Nöten. Wie hoch der Spieleinsatz und die Zahl der Gewinner sein wird, sei noch nicht abschließend entschieden, erklärte die Saartoto-Sprecherin gegenüber der SZ.

Unklar ist auch noch, ob im Saarland eine Regelung eingeführt werden soll, die in Baden-Württemberg angedacht ist. Nämlich dass der Hauptgewinner der wöchentlichen Nachbarschaftslotterie zusätzlich Geld zur Förderung eines gemeinnütziges Projekt in seiner Gegend erhält. Vorbild für die Nachbarschaftslotterien sind Modelle in Finnland und Norwegen.

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