„Das könnte ich jeden Tag machen“

Saarbrücken · Es ist eine Premiere: Das Staatstheater öffnet für eine Woche rund 30 Kindern aus der Grundschule Folsterhöhe seine Wundertüte. Die Kinder lernen eine Woche lang Instrumente kennen, dürfen Proben besuchen und Musikern über die Schulter schauen.

 Unter Anleitung von Johanna Schatke und Vidmante Andriunaite versucht sich Diar an der Geige. Foto: Rich Serra

Unter Anleitung von Johanna Schatke und Vidmante Andriunaite versucht sich Diar an der Geige. Foto: Rich Serra

Foto: Rich Serra

"Wer traut sich ans Cello?", fragt Johanna Schatke ihr Publikum im Foyer des Staatstheaters. Augenblicklich schnellen fast alle Arme hoch. Die Teilnehmer am Herbstworkshop im Staatstheater sind mit Feuereifer bei der Sache.

Danach fragt Johanna Schatke, warum das Cello Klanglöcher hat. "Damit der Ton rauskommen kann", wird ihr geantwortet. Und dann darf Darleen, während Johann Schatke das Instrument genau erklärt, es ausprobieren. Gleich danach versucht Diar sich an einer Geige . Der macht das auf Anhieb so gut, dass die anderen Kinder lautstark applaudieren.

Das Ganze ist eine Premiere. Diese Woche findet unter der Leitung der Musiktheaterpädagogin Johanna Schatke eine Kooperation statt, an der alle ihre Freude haben.

Das Staatstheater , die Musikschule Saarbrücken und die Diakonie von der Folsterhöhe ermöglichen gut 30 Kindern der ersten bis vierten Klassen dank der Ferienbetreuung des sozialpädagogischen Bereichs der Freiwilligen Ganztagsgrundschule Folsterhöhe, das Theater an fünf Tagen aus der Nähe kennenzulernen. Das Projekt gehört zur Aktion "Kultur macht stark" des Deutschen Bühnenvereins.

Johanna Schatke hat sich viel einfallen lassen, um den Kindern die Musik und das Theater näherzubringen.

"Wir vermitteln sonst parallel zu unseren Sinfoniekonzerten Kindern Oper und Konzert. Jetzt machen wir zum ersten Mal einen mehrtägigen Workshop für Kinder. Und das macht riesig Spaß. Gestern haben wir einen Trommelworkshop veranstaltet. Heute sind die Streich- und Blasinstrumente dran. Morgen dürfen wir zur Probe für das Schauspiel ,Ronja Räubertochter', und am Freitag sind wir in einer Orchesterprobe. Da dürfen die Kinder sogar zwischen den Musikern sitzen", erzählt die Musiktheaterpädagogin voller Vorfreude.

Studenten der Hochschule für Musik Saar unterstützen sie, so die Studentin Vidmante Andriunaite. Sie stellt den jungen Zuhörern die Geige vor.

"Kannst du auch was von Mozart spielen?", wird sie prompt gefragt. Helmut Kraus und Nina Reinhard vom Sozialpädagogischen Bereich der Ferienbetreuung der Grundschule Folsterhöhe schmunzeln, sind aber auch stolz über die Frage.

Denn damit zeigt sich, dass die Kinder von Veranstaltungen wie diesem Workshop profitieren und dass sie daraus viel mitnehmen.

Dann geht es für die Kinder weiter. Sie werden in Gruppen aufgeteilt und dürfen nun an Blasinstrumenten, Schlag- und Klanginstrumenten oder Streichinstrumenten ausprobieren, wie sie funktionieren.

Der zierlichen Ashley gelingt es auf Anhieb, eine kleine Tuba ertönen zu lassen. Und Yraya möchte gar nicht mehr aufhören. "Das macht so viel Spaß, das könnte ich jeden Tag machen", erklärt sie.

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