Das Haus der fünften Generation

Sulzbach/Saarbrücken · Es geht endlich voran mit der Realisierung des Seniorenhauses in der Vopeliusstraße. Die Pläne sind erstellt, der Bauantrag eingereicht. Was hier genau entsteht, erklärt die Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken, die für die Umsetzung des millionenschweren Bauvorhabens verantwortlich zeichnet.

Noch sitzt kein Stein auf dem anderen, doch im Hintergrund sind schon die wichtigsten Voraussetzungen geschaffen worden. Das erfährt man bei einem Gespräch mit Stephan Manstein, Direktor des Geschäftsbereichs Altenhilfe der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken und Bürgermeister Adam. Es geht um die Bebauung des ehemaligen Möbel-Ott-Geländes, das auch heute Thema im Stadtrat ist. Mit dem ,,SeniorenWohnen St. Anna" genannten Projekt soll dort ein innovatives Betreuungsangebot entstehen. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 6,7 Millionen Euro, was Verwaltungschef Adam dazu veranlasst, von einem ,,Meilenstein in der städtebaulichen Entwicklung" zu sprechen. Er und viele andere Sulzbacher sind froh, wenn die Baulücke in der Vopeliusstraße endlich geschlossen ist.

Geplant, so Stephan Manstein, sei ein Gebäude der fünften Generation, was drei wesentliche Grundbedürfnisse berücksichtige: die Privatheit, aber auch die Gemeinschaft (falls gewünscht), sowie auch die Öffnung ins Gemeinwesen auf ganz besondere Weise. Das heißt: das Haus will sich nach außen hin nicht abschotten, sondern seine Türen öffnen für interessierte Bürger. Trägerin des Gebäudes wird die Krankenpflegegenossenschaft der Schwestern vom Heiligen Geist sein. Im ersten und zweiten Obergeschoss entstehen 42 Plätze in betreuten Senioren-Wohngemeinschaften. Diese schließen nach den Vorstellungen der cts die Angebotslücke zwischen der stationären Dauerpflege im SeniorenHaus und dem klassischen betreuten Wohnen. Die neu Wohnform eigne sich vor allem für Menschen, die gemeinsam mit anderen den Alltag im Herbst des lebens verbringen möchten. Auch mit einer Pflegestufe können Senioren in die Wohngemeinschaft einziehen. Das Angebot umfasst ein zu mietendes Appartement mit Küchenzeile sowie Gemeinschaftsräume, in denen man sich treffen kann. Die Wohngemeinschaft basiert auf einem hohen Maß an Selbstständigkeit der Bewohner auf der einen und bedarfsgerechter Unterstützung auf der anderen Seite. Eine Hausdame soll täglich anwesend sein, die betagten Bewohner beraten und sie unterstützen. Insgesamt 16 Wohnungen in dem neuen Haus, so Stephan Manstein, sollen dem klassischen betreuten Wohnen vorbehalten sein.

Das langestreckte Gebäude in der Vopeliusstraße versteht sich als Dependance des Altenheims St. Anna in Neuweiler. Deshalb ergänzen die neuen Wohnformen das stationäre Angebot des Seniorenhauses. Wenn alles so läuft, wie die cts sich das vorstellt, werden die Bauarbeiten im Sommer beginnen. Im Herbst 2015 soll die Einrichtung fertig sein.

Cts-Direktor Manstein hebt den Gedanken der ,,Quartiersorientierung" hervor. So sollen im Erdgeschoss öffentlich zugängliche Flächen geschaffen und gemeinsam mit Kirchengemeinde, Caritasverband und Kindergarten ein ,,Café der Generationen" eingerichtet werden. Netter Besuch wird hier also stets willkommen sein.

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