Das große Wünschen geht weiter

Saarbrücken · Im letzten Jahr nahm eine schöne Kunst-Aktion ihren Anfang in Saarbrücken. Martin Steinerts „Architektur der Wünsche“ startete in der Johanneskirche und soll von hier aus die Welt erobern. Wir haben nachgehört, wie der Stand der Dinge ist, und erfahren: Es sieht gut aus.

 Ganz analog äußern die Menschen bei Wooden Cloud ihre Wünsche. Auf gute, altmodische Weise schreiben sie sie auf Dachlatten. Der Künstler Martin Steinert zimmert daraus dann seine „Architektur der Wünsche“. Das Ergebnis sah in der Saarbrücker Johanneskirche so aus. Foto: Iris Maurer

Ganz analog äußern die Menschen bei Wooden Cloud ihre Wünsche. Auf gute, altmodische Weise schreiben sie sie auf Dachlatten. Der Künstler Martin Steinert zimmert daraus dann seine „Architektur der Wünsche“. Das Ergebnis sah in der Saarbrücker Johanneskirche so aus. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer
 In Lüttich ist aktuell diese Wandarbeit von Martin Steinert zu sehen. Foto: Steinert

In Lüttich ist aktuell diese Wandarbeit von Martin Steinert zu sehen. Foto: Steinert

Foto: Steinert

Ein filigranes Gebilde, gebaut aus unzähligen Dachlatten - und jede einzelne von ihnen mit dem persönlichen Wunsch eines Menschen beschrieben: Das ist der Kern des Kunstprojektes Wooden Cloud von Martin Steinert. Im letzten Frühling startete seine als bildhauerische Weltreise angelegte Kunst-Aktion in der Saarbrücker Johanneskirche. Martin Steinerts Idee für Wooden Cloud ist weitgreifend: In mehreren Städten der Erde will er seine "Architektur der Wünsche" bauen - jeweils beschrieben von den Menschen vor Ort.

Nach dem erfolgreichen Prolog in Saarbrücken ist der Künstler nun auf der Suche nach Interessenten in anderen Städten. Und: "Es sieht tatsächlich so aus, als würde es wie geplant weiterlaufen", erklärt er auf Anfrage der SZ. Wooden Cloud soll als nächste Station in St. Petersburg gebaut werden. "Ich habe die Zusage, dass die Verantwortlichen in St. Petersburg die Wooden-Cloud-Aktion ganz sicher haben wollen und schon auf der Suche nach einem geeigneten Platz sind", sagt Steinert.

Möglicherweise komme auch eine Kirche in Frage. Im Frühjahr will der Künstler nach Petersburg reisen, um den Standort festzulegen und erste Entwürfe zu machen.

Ein weiterer Wunsch-Ort Steinerts ist natürlich Berlin. Erst kürzlich war er für ein paar Tage dort und hatte viele Termine und, wie er sagt, vielversprechende Gespräche. Auch für Wooden Cloud Berlin sieht es gut aus, meint der Saarbrücker Künstler mit Atelier im KuBa - Kulturzentrum am Eurobahnhof. "Alle Leute, mit denen ich gesprochen habe, waren von der Idee begeistert und haben mir ihre Unterstützung zugesagt".

Während der Bildhauer mit der organisatorischen Seite seines Groß-Projekts beschäftigt war, kam aber auch die ganz praktische Seite der Kunst zu ihrem Recht. Steinerts Installationen mit Dachlatten finden viele Liebhaber - nicht nur in Saarbrücken .

Im Sommer hat er in Lüttich eine Installation fürs Grand-Curtius-Museum gebaut. "Ich habe dort vier Wochen im Ravi-Kunstzentrum eine Installation aus etwa 4 000 Holzlatten gebaut". Eine Woche lang hat er sie im Eingangs-Atrium des Museums montiert. "Die Sache hat im Sommer in Lüttich ziemlich für Furore gesorgt und ist laut der Museumsdirektion immer noch eine große Attraktion für die Museumsbesucher", erzählt Steinert.

Ähnlich wie in Lüttich könnte auch die nächste Wooden Cloud werden - es kommt bei Steinerts Dachlatten-Skulpturen immer drauf an, wie die Umgebung ist. Warum also nicht mal an einer Wand montiert. "Das ist für mich eine Option, wie eine Wooden Cloud auch aussehen könnte".

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