Das größte Fragezeichen

Saarbrücken · Für eine Spielersuche hatte der neu gegründete HCS Saarbrücken keine Zeit. Also werden am Samstag zum Saarlandliga-Auftakt bei der DJK Nordsaar ehemalige Verbandsliga-Spieler antreten – und ein Ex-Basketballer.

 Die ehemaligen Verbandsliga-Spieler des TBS Saarbrücken tragen nun das Trikot des HCS Saarbrücken – und werden in der Saarlandliga auflaufen. Foto: Ruppenthal

Die ehemaligen Verbandsliga-Spieler des TBS Saarbrücken tragen nun das Trikot des HCS Saarbrücken – und werden in der Saarlandliga auflaufen. Foto: Ruppenthal

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Innerhalb der Handball-Saarlandliga steht hinter dem neu gegründeten HC St. Johann Saarbrücken wohl das größte Fragezeichen. Der Verein besteht zum Großteil aus Mitgliedern der ehemaligen Handball-Abteilung des TBS Saarbrücken , die sich nach der vergangenen Saison wegen finanzieller Streitigkeiten mit dem Vorstand von ihrem Verein trennen musste. Um weiterhin ihrem Sport nachgehen zu können, gründeten sie kurzerhand mit dem HCS einen neuen Verein. Da jedoch zuvor lange nicht sicher war, ob und wie es sportlich weitergeht, wechselte die komplette erste Herrenmannschaft der TBS-Handballer in andere Vereine. Dennoch stellt der HCS nun ein Team, das an diesem Samstag, 18 Uhr, bei der DJK Nordsaar in die Saison startet.

"In unserem neuen Verein sind jetzt etwa 130 Mitglieder. Für uns im Vorstand ist das Erreichen einer solchen Zahl eine unglaubliche Leistung. Aktiv auf Spielersuche zu gehen, war uns zeitlich einfach nicht mehr möglich", sagt die sportliche Leiterin Steffi Schröder. Daher liegt es nun an der ehemaligen zweiten Herrenmannschaft des TBS, in dieser Saison in der Saarlandliga im HCS-Trikot aufzulaufen - obwohl nur wenige Akteure Erfahrung in der Spielklasse haben.

"Die Jungs sind zusammengeblieben und springen nun für den neuen Verein in die Bresche. Auch diejenigen, die eigentlich altersbedingt aufhören wollten, hängen noch ein Jahr dran", sagt Schröder. Aber nicht nur für die Spieler, sondern auch für den Trainer, Roman Pechurin, ist die Saison eine Herausforderung: "Ich habe vier bis fünf Spieler im Kader, die auf Saarlandliga-Niveau spielen können. Daher haben wir nie aufgehört zu trainieren und sind schon seit April in der Vorbereitung. Schließlich war uns allen früh klar, was da auf uns zukommt."

Er arbeitet seit drei Jahren mit der Mannschaft, angefangen in der Bezirksliga. In seinem zweiten Jahr gelang der Mannschaft der Aufstieg in die Verbandsliga, die sie in der vergangenen Saison als Tabellenvierter abschloss. "Ich denke, das kann sich sehen lassen. Die Jungs haben sich wohl schnell an meinen harten Stil gewöhnt", schmunzelt Pechurin.

Für Steffi Schröder ist der Klassenverbleib das Saisonziel: "Wir haben keine A-Jugend. Von der B-Jugend abwärts stellen wir aber in allen Altersklassen Mannschaften. Um für die B-Jugendlichen attraktiv zu bleiben, wäre es wichtig, die Saarlandliga zu halten." Der einzige Neuzugang, der sich dem HCS in der Sommerpause anschloss, ist Alexander Gotzen. Er ist eigentlich Basketballer und hatte vorher nie aktiv Handball gespielt. Der Kontakt zu ihm kam privat zu Stande. "Er ist ein talentierter Junge mit einer enormen Sprungkraft", sagt Pechurin. "Wir suchen weiterhin händeringend nach Spielern. Wir denken da vor allem an Bezirksligisten, die bisher ihr Können nicht zeigen konnten und sich in der Saarlandliga beweisen wollen", ergänzt Schröder.

Das Auftaktspiel gegen Nordsaar "wird direkt ein Kracher", sagt Pechurin und ergänzt: "Eine starke, junge Mannschaft, die schnellen Handball spielt und viel über Tempogegenstöße kommt. Unser Vorteil ist, dass uns niemand kennt. Vielleicht gelingt uns ja eine Überraschung."

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