Das Geländer an der Promenade wird zur Info-Theke

Saarbrücken. Viele Städte haben ihre Baustellen als Schaustellen inszeniert. Saarbrücken kann da beim Projekt "Stadtmitte am Fluss" ruhig noch etwas zulegen - und tut es jetzt. Gestern gab Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer die Sieger des studentischen Ideenwettbewerbs "InfoPOINT" bekannt

Saarbrücken. Viele Städte haben ihre Baustellen als Schaustellen inszeniert. Saarbrücken kann da beim Projekt "Stadtmitte am Fluss" ruhig noch etwas zulegen - und tut es jetzt.

Gestern gab Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer die Sieger des studentischen Ideenwettbewerbs "InfoPOINT" bekannt. 100 Studenten der Fachrichtungen Architektur, Kunst, Mediengestaltung und Innenarchitektur der Großregion hatten sich mit 46 Entwürfen an dem zu Jahresbeginn ausgelobten Wettbewerb beteiligt. Aufgabe war es, ein wiedererkennbares Objekt zu schaffen, das unverwechselbar für das Großprojekt und die Landeshauptstadt (LHS) steht. "Ich freue mich, dass sich so viele Studenten an unserem Ideenwettbewerb beteiligt haben", erklärte Rena Wandel-Hoefer gestern bei der Vorstellung der Ergebnisse im "Informationsbüro Stadtmitte am Fluss" an der Berliner Promenade 15/16.

Die Jury, der neben der Baudezernentin und dem städtischen Projektleiter Mathias Kurz Mitglieder von Architekturbüros aus Luxemburg, London, Berlin und Zürich angehörten, hatte sich entschieden, gleich an zwei Arbeiten einen jeweils mit 1500 Euro dotierten ersten Preis zu vergeben, da diese sich ideal ergänzten. Über den einen ersten Preis darf sich Ivo Berg, Student für Kunsterziehung und Design an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, freuen. Sein Entwurf nutzt die vorhandenen blauen Geländer an der Berliner Promenade, um sie mit Tischplatten und einklinkbaren Sitzflächen in eine "Infotheke" zu verwandeln. An dieser Theke können Bürger die Bauarbeiten mitverfolgen, finden auf ihr aktuelle Infos vor und können mit Stiften auf ihr Kommentare und Fragen hinterlassen. "Die große Stärke ist die unkomplizierte Einsetzbarkeit über die gesamte örtliche und zeitliche Dimension des Bauvorhabens", lobte die Jury.

Auf Fernwirkung setzt die "Saarperspektive" des zweiten ersten Preisträgers, Philipp Antoniakis. Der Architekturstudent kurz vor dem Master-Abschluss an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Saar hat einen fünfgeschossigen begehbaren Aussichtsturm aus Gerüstbauelementen entworfen. Auf seine Hülle aus Baunetzen können wechselnde Projektionen der künftigen Stadtmitte-Ansichten, aber auch die Bürgerfragen der "Infotheke" projiziert werden. Dieser Turm soll künftig auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke bei Tag und bei Nacht leuchten. Einen dritten Preis, dotiert mit 1000 Euro, erhielt Kirsten Bender für ihre "City-Cam". Die Architekturstudentin der HTW im zweiten Semester entwarf einen Aussichtsturm aus Holz mit Sitztreppe und Ausguckfenster, das an alte Kamera-Objektive erinnert. Für die Entwürfe der Innenarchitekturteams Cornelia Sattler und Ulrika Buhl sowie Joanna Rimmler und Carolin Wershoven von der FH Kaiserslautern gab es jeweils Anerkennungspreise, sie sollten teilweise realisiert werden. Bis zum Jahresende sind alle 46 Entwürfe im Bürgerinformationszentrum Stadtmitte am Fluss, Berliner Promenade 15/16, zu sehen.

Öffnungszeiten: donnerstags und freitags 14.30 bis 18.30 Uhr und samstags 11 bis 14 Uhr.

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