Annette Keinhorst und Iulia Popescu von der Saarbrücker Frauenbibliothek sind zufrieden: Das Mentoring-Netzwerk für Migrantinnen im Saarland ist gut gestartet. 15 Paare haben sich seit dem vergangenen Jahr gebildet, erste Workshops sind gelaufen. Was haben Frauenbibliothek, Frauenbüro und das Büro für Zuwanderung und Integration mit dem Netzwerk im Sinn? Frauen, die im Berufsleben stehen, sollen Frauen helfen, die ins Berufsleben starten wollen. Die Zahl der möglichen Mentorinnen ist hoch, das Interesse folglich groß.

Die Migrantinnen kommen aus dem Iran, dem Irak, aus Kenia, Osteuropa, Vietnam, Afghanistan und Pakistan. Bei einigen hakt es noch mit der deutschen Sprache, andere wollen lernen, wie man eine Bewerbung schreibt oder brauchen Hilfe bei der Vorbereitung auf ein Gespräch. Die Anforderungen an die Mentorinnen sind so unterschiedlich wie die Mentorinnen selbst. Ihre Berufe: Anwältin, Ingenieurin, Ärztin, Soziologin, Lehrerin.

Vorrangiges Ziel ist die Arbeitsstelle für die Migrantinnen, ihre Mentorinnen helfen aber auch bei Alltagsproblemen. Minet, wie sich das Netzwerk abgekürzt nennt, koordiniert und begleitet die Mentoring-Partnerschaften. Beginnen kann ein solches Tandem nur, wenn klar ist, dass die Frauen auch in Deutschland bleiben wollen und können. Danach werden Vereinbarungen unterschrieben, die die Zusammenarbeit genau regeln, Anfangs gibt es Treffen, läuft das Tandem erst einmal, genügt oft ein Telefonat. Ein Jahr dauert die Förderung durch Mentoring, das erste Paar kann im August bereits Bilanz ziehen.

Was in Saarbrücken begonnen hat, soll einmal ein Netzwerk für das ganze Saarland werden. Doch dazu braucht es neben Zeit auch Geld. Für den Herbst ist deshalb eine Benefiz-Veranstaltung geplant.

Wer mitmachen möchte beim Mentoring-Netzwerk für Migrantinnen, findet hier Informationen: Iulia Popescu, Tel. (06 81) 9 38 80 23, oder Annette Keinhorst, E-Mail minet-saar@frauenbiliothek-saar.de