Damit die Stadt wächst und gedeiht

Saarbrücken. In der jüngsten Sitzung des Saarbrücker Rates ist es mal nicht vorrangig um das städtebauliche Prestigeprojekt "Stadtmitte am Fluss" gegangen

 Am Schlesienring, wo sich früher auch der Nordeingang des Saarbrücker Zoos (siehe Bild) befand, ist auf einem Teil des Zoogeländes ein neues Wohngebiet geplant. Foto: Becker&Bredel

Am Schlesienring, wo sich früher auch der Nordeingang des Saarbrücker Zoos (siehe Bild) befand, ist auf einem Teil des Zoogeländes ein neues Wohngebiet geplant. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. In der jüngsten Sitzung des Saarbrücker Rates ist es mal nicht vorrangig um das städtebauliche Prestigeprojekt "Stadtmitte am Fluss" gegangen. Die Verantwortlichen aus Verwaltung und die Politiker beschäftigten sich aber trotzdem mit verschiedenen Bauprojekten - und machten durch Beschlüsse deutlich, dass sie gewillt sind, in der Stadt auch verschiedene Bauprojekte mit Nachdruck voranzutreiben, die nichts mit den Überlegungen für die neue Stadtmitte zu tun haben.

Für den Bereich um die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Alt-Saarbrücken wurde eine Veränderungssperre verhängt. Damit soll gesichert werden, dass die Planungen für die Erweiterung der HTW und die Aufwertung des Quartiers zwischen Malstatter Brücke, Stadtautobahn, Hohenzollernstraße und Werderstraße ohne "bauliche Querschläger" laufen können. Gleichzeitig wurde die Einleitung eines Bebauungsplan-Änderungsverfahrens für das Gebiet beschlossen. Das Land als Bauherr will bekanntlich in den nächsten Jahren mehr als 50 Millionen Euro in die HTW investieren: unter anderem für ein Technikum, ein Lehr- und Verwaltungsgebäude und ein Parkdeck.

Ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren wurde für den Bereich "Im Wittum" zwischen Heuduck-, Gärtner-, François- und Werderstraße in Alt-Saarbrücken in Gang gesetzt. Statt eines ursprünglich dort vorgesehenen Einkaufsmarktes ist jetzt die Schaffung "stadtnahen, verdichteten und kostengünstigen Wohnraums" und eines Gemeinschafts-Wohnprojekts für Senioren vorgesehen.

Erneut eingeleitet wurde das Verfahren für den Bebauungsplan "Schlesienring, nördliches Zoogelände". Entlang der Straße und in nicht mehr genutzten Teilen des Zoos soll auf einer Fläche von 2,6 Hektar Wohnbebauung ermöglicht werden.

Als Satzung beschlossen wurde der Bebauungsplan "Wackenberg Lehmkaulweg, 1. Änderung" in St. Arnual. Damit kann das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz das frühere, derzeit ungenutzte Schulgebäude umbauen und darin einen neuen Standort einrichten.

Nördlich des Flughafens in Ensheim soll bauplanungsrechtlich die Grundlage für ein attraktives Gewerbegebiet geschaffen werden. Damit will die Stadt dem Mangel an gewerblichen Bauflächen begegnen, beziehungsweise "den Bestand aufbessern". Man erwartet kurz- und mittelfristig gute Vermarktungschancen.

Schließlich soll das Wohngebiet "Am Tälchenberg" in Ensheim erweitert werden. Dort sollen etwa 40 neue Baugrundstücke erschlossen werden. Dafür müssen Kanäle und Straßen gebaut werden.

Meinung

Es tut sich was

Von SZ-Redakteur

Wulf Wein

Und es bewegt sich doch etwas in dieser Stadt. Das sei all den Kritikern, die immer wieder die These vom Stillstand in Saarbrücken bemühen, einmal deutlich gesagt. Die Stadtverordneten haben mit ihren Baubeschlüssen deutliche Signale ausgesendet, dass sie sich fürs Vorankommen der Landeshauptstadt ins Zeug legen. Neue Wohn- und Gewerbegebiete sind für eine gedeihliche Entwicklung genauso wichtig wie das Projekt "Stadtmitte am Fluss". Verwaltung und Politiker haben offensichtlich begriffen, dass Taten mehr als Worte und Visionen zählen.

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