Commerçon: Saarland holt bei Bildungsfinanzierung auf

Saarbrücken · Der Bundesfinanzbericht 2015 ist gestern vorgestellt worden: Die Ergebnisse zeigten eine positive Entwicklung der Bildungsausgaben im Saarland, erklärte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD). Doch es gab auch Kritik.

Die öffentlichen Bildungsausgaben im Saarland 2012 haben insgesamt 3,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts betragen. Damit liege das Land über dem Durchschnitt der westlichen Flächenländer. Das geht aus dem gestern vorgestellten Bundesfinanzbericht 2015 des Statistischen Bundesamtes hervor. Mit teilweise überdurchschnittlichen Steigerungsraten sei das Land im Aufholprozess begriffen, so Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ). Besonders bei den Ausgaben pro Schüler in den allgemeinbildenden Schulen mache sich dieser Aufholprozess bemerkbar: 2011 sei das Saarland mit 6400 Euro pro Schüler deutlich unter den Bundesdurchschnitt und den Durchschnitt der Flächenländer West gefallen, nun liege es mit 6700 Euro über dem Durchschnitt der Flächenländer West und nur noch knapp unter dem Bundesdurchschnitt, berichtete Commerçons Pressesprecher Jürgen Renner. Mit 8800 Euro pro Kind für die öffentlichen Kindertageseinrichtungen liege das Saarland sogar deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Nach Meinung des SPD-nahen Vereins Landeselterninitiative für Bildung zeigt der Bericht dennoch, dass die Schulen im Saarland noch nicht den Stellenwert haben, der ihnen für die Bildung von Kindern zukommen sollte. Mit 5800 Euro je Schüler an öffentlichen Schulen liege das Land nach wie vor auf dem drittletzten Platz. Es bestehe weiterer Handlungsbedarf, sagt auch Commerçon. Der Bericht bestätige ihn in der Auffassung, dass die Bildungsausgaben in den kommenden Jahren höhere Steigerungsraten als der Landeshaushalt insgesamt aufweisen müsse.

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