Commerçon fordert vom Bund Gesamtkonzept für die Integration

Saarbrücken · Damit die Integration der Flüchtlinge gelingen kann, müsse die Bundesregierung ein "stimmiges Gesamtkonzept" vorlegen, das neben einer schnellen Registrierung und Bearbeitung der Asylanträge auch Sprachkurse, gerechte Bildungschancen und Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt vorsehe.

Das sagte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ) beim sechsten Schulleiterempfang am Montagabend in seinem Hause. Angesichts der Herausforderungen und der allgegenwärtigen Hetz- und Hassparolen sei ein funktionierender Staat notwendig.

Bildung sei der Schlüssel für eine gelingende Integration. Bei weiter ansteigender Zuwanderung müsse über zusätzliche Mittel für die Bildung gesprochen werden. Die Schuldenbremse oder ein Stellenabbau für Lehrer seien keine Lösung. "Wir haben mehr Kinder - nicht nur wegen der Flüchtlinge , sondern auch weil mehr Kinder da sind als ursprünglich prognostiziert. Dafür brauchen wir mehr Lehrer , wenn wir wirklich allen Kindern mehr Zukunft bieten wollen", rief Commerçon den rund 200 Schulleitern zu. Bis zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres würden daher 188 zusätzliche Lehrer eingestellt. "Das heißt im Klartext: Der ursprünglich vereinbarte Abbau von Lehrkräftestellen ist damit erst einmal ausgesetzt", sagte er.

Ein Schwerpunktthema 2016 soll die Bildung in der digitalen Welt sein. Hierfür soll im ersten Halbjahr der Bedarf an IT-Ausstattung von Schulen ermittelt werden und gemeinsam mit den Schulträgern eine Bedarfsanalyse erstellt werden. Commerçon kündigte an, das Land werde die Schulträger bei der besseren Ausstattung unterstützen.

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