Chirurgen operieren im Frühjahr auf den Philippinen

Saarbrücken/Kutzhof · Ärzte, Schwestern und Pfleger aus der Region opfern ihren Urlaub und ihre Freizeit, um die Leiden armer Menschen auf den Philippinen mit chirurgischen Eingriffen zu lindern. Ein Buchprojekt und eine Entsendungsfeier sollen beim Geldsammeln helfen.

 Sie reisen auf die Philippinen, um vor Ort dringend notwendige Operationen durchzuführen (von links): Dr. Ashley Dindoyal, Dr. Dennis Borces, Dr. Stefan Frick, Rabea Schwarz, Sonja Faust, Judith Graus und Christian Motsch. Foto: Becker&Bredel

Sie reisen auf die Philippinen, um vor Ort dringend notwendige Operationen durchzuführen (von links): Dr. Ashley Dindoyal, Dr. Dennis Borces, Dr. Stefan Frick, Rabea Schwarz, Sonja Faust, Judith Graus und Christian Motsch. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

So segensreich und ersehnt chirurgische Hilfsmissionen in fernen Ländern auch sein mögen, sie bedürfen langer und kluger Vorbereitung: Visa, Materialbeschaffung, Reisebuchungen, Impfungen, notarielle Bescheinigungen, auch Sponsorensuche. So haben sich bereits jetzt, am vergangenen Samstag in der Rastpfuhler Caritas-Klinik die Ärzte, Pfleger und Schwestern getroffen, die im kommenden April und Mai für drei Wochen auf die philippinische Insel Mindoro fliegen. Sie werden dort in ihrer Freizeit und ohne Bezahlung chirurgische Eingriffe an Menschen vornehmen, die sich diese Operationen üblicherweise niemals leisten könnten - an Schilddrüsen, Krampfadern, Leisten, aber auch im Bauchbereich. 140 Operationen wolle man während des Aufenthaltes schaffen und daneben auch Personal und Angehörige schulen, berichtet Dr. Stefan Frick.

Der ehemalige Chefarzt der Chirurgie und sein gleichfalls pensionierter Kollege Dr. Ashley Dindoyal vom Kreiskrankenhaus St. Ingbert sind die zwei erfahrensten Operateure der Reisegruppe. Mit Fricks Tochter Dr. Maike Frick (sie arbeitet in Kanada) und dem Rastpfuhler Chirurgen Dennis Borces werden gleich vier Ärzte nach Südostasien aufbrechen. Borces, dessen Familie von den Philippinen stammt, war im vergangenen Jahr der Initiator der chirurgischen Mission, die nun auf Dauer angelegt ist. Eine erste Helfergruppe war bereits 2012 auf der Mini-Insel Siquijor tätig, eine weitere wird in den nächsten Tagen dorthin aufbrechen. "Man will helfen, man kann sich bei solch einem Dienst aber auch erden, seine Grenzen und Stärken erfahren. Und ein wenig Abenteuerlust ist auch dabei", schildert Anästhesiepfleger Christian Motsch seine Motivation.

Die medizinischen Kosten der dreiwöchigen Reise belaufen sich nach Angaben von Dr. Frick auf etwa 25 000 Euro. Vor allem Medikamente und der Transport sind die teuersten Posten. Ein Buch von Dennis Borces' Frau Rossitza, das unter dem Titel "Salamat, Doc!" ("Danke, Doktor!") im Eigenverlag erschien, soll einen Deckungsbeitrag leisten. Es wird von der Ministerpräsidentin und dem Präsidenten der Ärztekammer empfohlen und ist für eine Spende von mindestens zehn Euro unter www.wirhelfensiquijor.de zu beziehen.

Die Unternehmung baut auch maßgeblich auf die ideelle und finanzielle Unterstützung des Missionsfördervereins Kutzhof. Am Sonntag, 10. November, 10.30 Uhr, werden die Mediziner und Rettungssanitäter der zweiten Siquijor-Reise in der Kutzhofer Pfarrkirche im Rahmen eines Festhochamtes in ihre Mission entsandt. Das Hochamt wird musikalisch von den Kirchenchören der Pfarreiengemeinschaft Heusweiler und einem Bläserquintett des Polizeiorchesters des Saarlandes gestaltet. Im Anschluss an den Gottesdienst findet in der Barbarahalle eine weltliche Feier mit Mittagessen statt, zu der jedermann eingeladen ist. Der philippinische Kulturverein im Saarland bietet ein farbenprächtiges Programm.

wirhelfensiquijor.de

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