CDU: ,,Wir haben unser Wahlziel klar verpasst“

Quierschied · Lange mussten die rund 50 Interessierten im Sitzungssaal des Quierschieder Rathaus auf das Ergebnis der Briefwahl warten - erst um 20.30 Uhr stand dann das vorläufige amtliche Endergebnis fest.

 In der Kita Villa Regenbogen in Quierschied waren Günter Maurer, Patrick Martin, Rainer Müller, Andrea Maus und Wahlleiterin Silke Haungs-Büch (v. l.) mit der Stimmenauszählung befasst. Foto: Maurer

In der Kita Villa Regenbogen in Quierschied waren Günter Maurer, Patrick Martin, Rainer Müller, Andrea Maus und Wahlleiterin Silke Haungs-Büch (v. l.) mit der Stimmenauszählung befasst. Foto: Maurer

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Die Gemeinderatswahl 2014 in Quierschied hat zwei Sieger. Die SPD konnte ihr gutes Ergebnis von 2009 sogar noch verbessern und kam am Ende auf 41,4 Prozent der Stimmen. "Der erdrutschartige Sieg vor fünf Jahren war nicht zu erwarten", sagte SPD-Fraktionssprecher Stefan Schmidt. "Das Ergebnis diesmal zeigt, dass die Wählerinnen und Wähler unsere gute Arbeit honorieren." 2009 waren die Sozialdemokraten erstmals wieder stärkste Kraft in der Gemeinde. Aus dem Stand auf 4,7 Prozent kam die Alternative für Deutschland (AfD). Sie werden im Rat künftig voraussichtlich mit Peter Dörr im Gemeindeparlament verteten sein. Dörrs Vater Josef hatte wochenlang vorm Rathaus um Unterstützerunterschriften geworben, damit die Europa-Kritiker zur Gemeinderatswahl zugelassen werden. Die Liste derer, die den Sonntag mit langen Gesichtern ausklingen lassen mussten, wird von der CDU angeführt. Die Christdemokraten blieben mit 36, 7 Prozent sogar noch einmal 0,2 Prozent hinter dem schlechten Ergebnis von 2009. "Wir haben unser Wahlziel, wieder stärkste Partei zu werden, klar verpasst", zeigte sich Fraktionssprecher Timo Flätgen enttäuscht, "es ist sicher zu früh für eine genaue Analyse. Aber die Linke hat sich zu Gunsten der SPD quasi halbiert, wir mussten Stimmen an die AfD abgeben." Die Linken büßten über fünf Prozent ein, landeten bei 4,98 Prozent und sind künftig nur noch mit einem Sitz im Rat vertreten. Rund ein Prozent verloren haben auch die Freien Wähler, bleiben aber mit 6,8 Prozent weiter mit Sitzen im Rat vertreten. "Wir wollten drittstärkste Partei werden", sagt FW-Sprecher Gernot Abrahams, "natürlich hätten wir uns einen Zuwachs gewünscht, aber die Protestwähler haben sich anderen Parteien zugewandt." Zu den Verlierern gehört auch die Allianz für Quierschied (AfQ). Mit 1,72 Prozent der Stimmen hat die Abspaltung aus der Linke-Fraktion den Einzug in den Gemeinderat ebenso verpasst wie die FDP mit nur noch 1,53 Prozent. "Es wurden wohl mehr die Parteien gewählt und weniger die Kandidaten", sagte AfQ-Sprecher Max Detemple. "Ich fürchte, dass die beiden großen Parteien jetzt noch enger zusammenrücken. Das ist für Quierschied nicht unbedingt förderlich." Die Wahlbeteiligung lag mit 56,8 Prozent sechs Zähler unter der von 2009.

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