CDU: Stadt muss mehr für Tierheim tun

Saarbrücken · „Schnäppchenpreis“ zahlen, Hunderttausende sparen: Diese Rechnung macht die CDU gegenüber der Stadtverwaltung auf. Lob für gutes Haushalten ist das nicht, sondern eine harte Kritik am Umgang mit Tierschützern.

Das große Bauvorhaben im Tierheim, überfällige neue Häuser für Hunde und Kleintiere, kommt nur langsam voran. Noch immer fehlen für das neue Hundehaus rund 250 000 Euro . Mit einer Geldspritze des Landes kann im September zumindest der Bau des Kleintierhauses beginnen. Das Land hat rund 65 000 Euro für Kleintierhaus-Bau und neue Käfige zugesagt (SZ vom 7. August).

Schon 2013 hatte der Tierschutzverein als Betreiber des Heims 10 000 Euro bei der Stadt beantragt. Die Verwaltung hatte auf die Gleichbehandlung aller Anträge verwiesen, weitere Informationen vom Verein gefordert - und nichts gezahlt. Der Verein versteht nach wie vor nicht, wieso. "Wir wenden uns aber wegen des Zuschusses erst wieder an die Stadt, sobald klar ist, ob wir das Hundehaus bauen können oder nicht. Natürlich bekommen wir Geld von der Verwaltung, weil wir Fundtiere aufnehmen. Aber das ist nur ein Bruchteil unserer Kosten", sagte gestern Barbara Best, 2. Vorsitzende des Tierschutzvereins und ehrenamtlich aktiv wie alle Vorstandsmitglieder.

Diese Ehrenamtlichen lasse die Stadt im Regen stehen, während das Land helfe, sagt Peter Strobel , Chef der CDU-Fraktion im Stadtrat und tierschutzpolitischer Sprecher der CDU im Landtag. Die Stadt tue weiter, als habe sie mit dem Heim nichts zu tun. Strobel sagt, seine Fraktion habe dagegen zweimal Förderanträge gestellt. "Jedoch konnten SPD , Linke und Grüne dem nicht zustimmen." Diese hatten, wie damals berichtet, mehr Zeit zum Prüfen verlangt, Zuschüsse aber nicht grundsätzlich abgelehnt. Strobel beharrt auf rascher Hilfe. Die Aufnahme von Fundtieren sei Pflichtaufgabe der Stadt. Städtische Heime seien viel teurer. So habe Hagen für 2,7 Millionen Euro ein Tierheim gebaut - Eigenanteil 1,25 Millionen Euro . "Saarbrücken zahlt dem Tierschutzverein, der das Heim selbst betreibt, für die Übernahme städtischer Aufgaben jährlich 35 000 Euro . Würde die Stadt das selbst machen, würde sie das jedes Jahr Hunderttausende kosten", sagt Strobel.

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